J.B.O. werden in diesem Jahr 30 Jahre alt und neben einem Geburtstagsfestival gibt es auch ein neues Album: Wer lĂ€sst die Sau raus?! Und um es gleich am Anfang zu sagen: Ich bin befangen. Von den 30 Jahren J.B.O. begleite ich die jetzt schon 22 Jahre - ziemlich genau mein halbes Leben - und mache den Onlinefuzzi fĂŒr die Band. Man könnte sagen, dass es sich hierbei um meine lĂ€ngste Beziehung handelt (mit allen Konsequenzen). Das alles wĂŒrde ich nicht machen, wenn mir der QualitĂ€ts-Quatsch aus Erlangen nicht zumindest ein bisschen gefallen wĂŒrde đ Das gilt es beim folgenden Text zu berĂŒcksichtigen, wobei man sich heute dank Streaming-Plattformen ja ohne Probleme schnell selbst einen Eindruck von neuen Songs verschaffen kann.
Tracklist
- Ăberfall
- Mach noch eins auf
- Wer lÀsst die Sau raus?!
- Hoffen und Bangen
- Durst
- Depp
- Weilâs Quatsch ist
- Schlimmer geht immer
- Die beste Stadt der Welt
- In meinem KĂŒhlschrank brennt noch Licht
- Happy Birthday
- Hochzeitspunk
- Hochzeitsmarsch
- Heavy Metal Baby
- Hallo Bier
Zum Einstieg gibt es bei dem Album gleich ordentlich auf die MĂŒtze: Ăberfall durch ein Partykommando nach dem Motto âHeute machst du mit uns Party, ob du willst oder nicht - und der Kater morgen ist dann dein Problemâ. Sehr schöner Einstieg, wĂŒrde sich sicher auch gut als Einstieg bei einem Konzert machen, da ist dann sofort klar gestellt, dass heute gefeiert und gezecht wird und morgen ist das Partykommando J.B.O. dann wieder weg.
Mach noch eins auf ist ein Cover von âBella Ciaoâ, ein Arbeiterlied vom Anfang des letzten Jahrhunderts, das dann zur Hymne italienischer Partisanen im 2. Weltkrieg wurde und letztes Jahr durch die Netflix-Serie âHaus des Geldesâ noch einmal gröĂer die Runde machte. Klar, dass es da auch neue Versionen gab, eine Remix-Version des Songs von El Professor wurde gar als Sommerhit im letzten Jahr gehandelt. J.B.O. machen aus dem Song ein richtig feines Trinklied. Der Song wurde auch vorab schon veröffentlicht, leider ohne Video.
Dann folgt der Titeltrack des Albums: Wer lĂ€sst die Sau raus?! Durfte man auf der Fest VorglĂŒhen Tour schon live erleben und der Song kommt nicht nur live richtig gut. Und es geht immer noch um Party, klar. Hatte sich jemand beklagt, J.B.O. hĂ€tten zuletzt zu wenig Party- und Trinklieder gemacht? Das kann man bei diesem Album definitiv nicht behaupten đ»
Da es aber nicht nur um Party und Trinken gehen kann, folgt mit Hoffen und Bangen ein Liebeslied. Es geht um die Liebe zu einer Frau und der Liebe zu Heavy Metal und die traurige Tatsache, dass beides manchmal einfach nicht zusammen geht⊠Zu diesem Song gibt es auch ein wirklich groĂartiges Video:
Dann geht es aber auch schon weiter mit dem Trinken, denn alles hat ein Ende, nur der Durst hat keins⊠Lustig und macht nicht nur bei einer Party schon Laune, fĂŒr mich aber nach den ersten vier Songs eher ein kleiner DĂ€mpfer (wobei ich aber wahrscheinlich sowieso zu einer aussterbenden Art gehöre, wer hört denn heute noch ganze Alben am StĂŒck?).
Deppen gibt es reichlich und mache erkennt man schon auf 100 Meter Entfernung - schön laut auf die Kopfhörer, wenn einem mal wieder so ein Depp ĂŒber den Weg lĂ€uft und den Deppen dabei nett anlĂ€cheln. Viel besser fĂŒr den Blutdruck und das Herz als sich aufzuregen. Funktioniert wirklich, fĂŒr euch getestet đ
Quatsch ist einfach nicht nur Quatsch, es gibt einen entscheidenen Unterschied zwischen Quatsch und QualitĂ€tsquatsch vom Experten. Und J.B.O. liefern eben QualitĂ€tsquatsch mit Niveau: Weil's Quatsch ist. Und im Falle eines Konzerts sogar zum Anfassen đ
Es ist allgemein bekannt und leitet sich logisch aus Murphy's Law (âWenn etwas schief gehen, dann wird es schief gehenâ) ab: Schlimmer geht immer. Hier geht es speziell um die musikalische Steigerung von Schlimmer und die Frage, wer denn nun festlegt, was am Schlimmsten ist. Klingt sehr negativ, aber immerhin gibt einem der Song auch einen Grund Wolfgang Petry nicht mehr ganz so schlimm zu finden und eine Situation, in der einem tatsĂ€chlich Justin Bieber lieber als die mögliche Alternative wĂ€re.
Welches ist eigentlich Die beste Stadt der Welt? Auf diese Frage gibt es fast so viele Antworten wie StÀdte, aber es gibt nur einen Song, der die beste Stadt der Welt so besingt, egal welche beste Stadt der Welt.
Man lernt jemanden in einer Kneipe kennen und die macht dann zu und das Licht aus. Man möchte aber noch weiter reden und vielleicht mehr, wie bekommt man also das Objekt seiner Begierde dazu mit heim zu kommen? Ganz einfach: In meinem KĂŒhlschrank brennt noch Licht.
Es folgen nun vier Tracks (wobei Nummer 12 und 13 an sich zusammengehören), die nun endlich bestehende LĂŒcken im J.B.O.-Soundtrack fĂŒr ein ganzes Leben fĂŒllen. Es geht los mit Happy Birthday, einem GeburtstagsstĂ€ndchen fĂŒr Metaller, sehr schön đ€đ». Hochzeitspunk und Hochzeitsmarsch ist dann fĂŒr alle die, deren HeiratsantrĂ€ge bei J.B.O.-Konzerten (und anderswo) erfolgreich waren - hier habt ihr die musikalische Untermalung fĂŒr die aus dem Antrag folgende Veranstaltung. Und schlieĂlich wird das neugeborene Heavy Metal Baby im Moshpit auf der Erde begrĂŒĂt.
Den Abschluss des Album bildet dann ein besonderes Liebeslied: Hallo Bier. Noch ist zwar nichts zu einem Kitzmann-Nachfolger fĂŒr die Grundversorgung der Band bekannt, aber das hindert einen doch nicht daran, das edle GetrĂ€nk zu besingen.
Ein Album, bei dem es fast nur um Party und Trinken geht, damit sollten nun wirklich alle zufrieden gestellt sein, die sich ĂŒber einen vermeintlichen Mangel solcher Songs auf den letzten Alben beschwert hatten. Auch musikalisch gibt es ordentlich auf die Ohren und zumindest von den Live-QualitĂ€ten von Hoffen und Bangen sowie Wer lĂ€sst die Sau raus?! konnte man sich auf der AufwĂ€rm-Tour zum Geburtstagsfestival bereits ĂŒberzeugen. Mein Fazit: Definitiv in den Top 3 der besten J.B.O. Alben. Ist so! Seit ich es habe, lĂ€uft es bei mir immer wieder rauf und runter - und es macht auch nĂŒchtern, im Bus, beim Einkaufen und daheim beim Kochen SpaĂ. Versprochen đ
Zu hören gibt es das gute StĂŒck wie immer auf den bekannten Streaming-Plattformen, kĂ€uflich zu erwerben gibt es das Album als Download (Apple(*), Amazon(*)), CD (Amazon(*)), Fanbox mit CD, Shirt und Cartoon-Buch (Amazon: GröĂe L, GröĂe XL(*)) und Vinyl (Amazon(*)).
Und das ist auch noch eine ErwĂ€hnung wert: Der Fanbox liegt ein Cartoon-Buch bei, in dem verschiedene Cartoonisten Szenen aus der Bandgeschichte grafisch umgesetzt haben. Alleine dieses Buch ist schon den Kauf der Box wert, alleine schon die Liste der teilnehmenden KĂŒnstler und der KĂŒnstlerin zeigt das schon: Christian âkillerartworxâ Bögle, Miguel Fernandez, Stephan Baumgarten, Gymmick, Oli Hilbring, Olga Hopfauf, Martin Perscheid und Michael Holtschulte. Letzterer ist zusammen mit Hannes Herausgeber des Buchs. FĂŒnf der KĂŒnstler haben auch schon Shirt-Motive fĂŒr das jĂ€hrliche Fan-Treffen von J.B.O. und zwei von ihnen Tattoo-Motive fĂŒr mich gestaltet. Ab 1. August wird es das Buch auch einzeln zu kaufen (Amazon(*)) geben, leicht zu erkennen, denn es teilt sich Namen und Cover mit dem Album.
Wer lĂ€sst die Sau raus?! von J.B.O. wurde am 28.06.2019 ĂŒber AFM veröffentlicht.
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[…] richtig guten Tage will ich in Zukunft auch nutzen, wieder mehr zu schreiben. Hier oder auch bei venue music oder an anderen Stellen. Aber keine Angst, das hier wird jetzt kein Blog ĂŒber Depressionen, auch […]
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