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Ulysses – The Gift of Tears

Cover: Ulysses - The Gift of Tears
Cover: Ulysses - The Gift of Tears

Bereits die Mini CD „Eclectic“ aus dem Jahr 2001 und das Album „Symbiosis“ aus dem Jahr 2003 der Holländer Ulysses ernteten viel positive Kritik. Danach drehte sich für die 1998 gegründete Band das Besetzungskarussell: mit neuem Bassisten und Sänger veränderte sich auch die Musik. Michael Hos wollte in die Songs mehr Tiefgang einbringen, mehr auf die Probleme der Menschen und der Gesellschaft eingehen. Dies spiegelt sich deutlich in seinen Texten nieder, z.B. im Song „Family Portrait“, welcher sich damit bechäftigt, dass man seinem Leben mehr Bedeutung geben sollte, indem man den Egoismus der Gesellschaft überwindet und am Leben anderer teilnimmt und sich für sie interessiert. „Anat“ erzählt die Leidensgeschichte eines jungen Elternpaares, die ihre 2 Jahre alte Tochter durch einen Hirntumor verlieren. Alle Songs drehen sich um Geschichten aus dem Leben, berichten von Sorge und Leid, eben das Leben so wie es ist und erzählen keine Fantasygeschichten.

Line-Up:

  • Michael Hos – Gesang
  • Ron Mozer – Keyboard
  • Sylvester Vogelenzang de Jong – Gitarre
  • René van Haaren – Schlagzeug
  • Casper Kroon – Bass

Track-List:

  1. Family Portrait (8:56)
  2. Guardian Angel (9:10)
  3. Lost (6:33)
  4. How Much More (12:14)
  5. Silence Of The Night (2:46)
  6. The Gift Of Tears (7:07)
  7. Anat (14:52)

Gleich beim ersten Song wird klar: dies ist keine CD zum „mal eben nebenbei“ hören, hier muss man sich auf die Musik einlassen. Aber das ist schließlich ein Merkmal des Progressive und genau den machen Ulysses. Die Songs sind bis zu 15 min lang, für Progressive eine normale Länge. Die typischen Instrumentalpassagen, vor allem Keyboard, dürfen natürlich nicht fehlen. Allerdings gefällt mir teilweise der Sound des Keyboards nicht so gut, streckenweise erinnert es mich an Serienmusik der 80er Jahre. Aber dies ist nicht in allen Songs so, denn das Keyboard bietet viele verschiedene Sounds, die sehr passend zu den Songs und typisch für dieses Genre sind. Die Stimme von Michael Hos ist etwas tiefer und sehr warm, was den Songs meist eine weiche Note verleiht. Sie ist sehr gefühlvoll und spiegelt die Emotionen der Texte wieder. Unterstützt wird er bei einigen Titeln durch eine Frauenstimme, die sich schön einfügt. Die Tracks sind alle eher im Midtempo-Bereich, eine richtig schnelle Nummer findet man nicht. Dafür aber schöne langsame Parts, die sehr zum Träumen anregen. „Silence of the night“ fällt mit seinen knapp drei Minuten ein wenig aus dem Rahmen, gefällt mir aber sehr gut. Der sehr ruhige Track fängt mit typischen Geräuschen an, wie man sie nachts in einer größeren Stadt hören kann. Eben die Stille der Nacht, die meist keine ist. Ein weiterer Anspieltipp von mir ist der Song „Guardian Angel“, welcher orchestral, voluminöser und ein wenig episch klingt. Michael singt hier streckenweise etwas heiserer und härter, grade diese verschiedenen Parts machen den Song aus und auch die Klavier und Keyboardpartien fügen sich gut ins Gesamtbild. Auch „Lost“ mit seinem ebenfalls ruhigen Anfang, der sich dann mit Einsatz der Gitarren steigert, ist einer meiner Favoriten des Albums. „Anat“, als längster Song des Albums, ist in verschiedene Parts unterteilt, da er auch eine längere Geschichte erzählt. Grade bei diesen längeren Tracks muss sich der Hörer auf die Musik, die Geschichte und die Stimmung einlassen. Für alle Fans des Progressive ist „The Gift of Tears“ sicher nicht nur einen Hördurchgang wert, denn diese CD bietet alles, was zu einem ordentlichen Album dieses Genres gehört. Allerdings muss man sich schon auf die Musik einlassen, um die ganze Tiefe und Komplexität der Songs nachvollziehen zu können.

Ulysses: 
The Gift Of Tears
Unsere Wertung: 80%
The Gift Of Tears 
wurde am 3. März 2009 
über Symbioses Music (MUSEA) 
veröffentlicht.
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