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Thorn.Eleven – Circles

Cover: Thorn.Eleven - Circles
Cover: Thorn.Eleven - Circles

Im Jahre 1996 gegründet, veröffentlichten die Heidelberger von Thorn.Eleven 1998 in Eigenregie ihr erstes Album „Inside“. Danach folgten noch zwei weitere Alben, „Thorn.Eleven“ (2001) und „A different View“ (2004), damals noch unter Steamhammer/SPV, durch die die Band bereits eine beachtliche Fangemeinde aufbauen konnten. Doch die Band fühlte sich nicht richtig vertreten, da seitens der Plattenfirma, dem Management und dem Verlag Versprechen nicht gehalten wurden. So hörte man lange Zeit nichts von den Jungs. Um die angefangene Arbeit zu Ende zu bringen, gingen Thorn.Eleven letztendlich trotzdem ins Studio. Im Laufe der Bandgeschichte hatte es schon mehrfach Personalwechsel am Schlagzeug gegeben und zu dieser Zeit standen die Heidelberger ganz ohne Drummer da. Kai Bergerin wurde daher für die Aufnahmen engagiert. Was eigentlich nur eine einmalige Sache werden sollte, funktionierte so gut, dass Kai direkt als neues Bandmitglied eingestiegen ist. Durch sein Mitwirken entwickelten sich die „Frustaufnahmen“ zu richtig guten Studioarbeiten, bei denen viel experimentiert wurde und alle mit Spaß dabei waren.

Das neue Album „Circle“, welches am 27.02.09 unter Muscon Records/Intergroove veröffentlicht wird, spiegelt die Bandgeschichte und Probleme der letzten Jahre wieder und ist daher düsterer, härter und authentischer als seine Vorgänger, setzt aber dennoch deren Muster fort. Ihre Mischung aus gitarrenlastigem Grunge, Metal und Rock sehen Thorn.Eleven selbst nicht als Nu-Metal, auch wenn ihre Musik häufig als solche betitelt wird.

Line-Up:

  • David Becker – Gesang/Gitarre
  • Kai Mücke – Bass
  • Matthias Heinz – Gitarre
  • Kai Bergerin – Schlagzeug

Tracklist:

  1. intro
  2. quicksand
  3. summer
  4. circles
  5. miracle
  6. lost
  7. someday
  8. misery
  9. aidin
  10. solo
  11. control
  12. do you miss me

Laut Band könnte es sein, dass der Hörer der Platte nicht nur einen Durchlauf gönnen muss, um den richtigen Zugang dazu zu finden. Und da muss ich der Band eindeutig zustimmen. Ich brauchte auch ein wenig, um mit der Musik warm zu werden. Es ist einfach keine Platte, die man reinlegt und die dann sofort zündet, schließlich sind die Songs auch nicht als Radio-Hits ausgelegt, sondern spiegeln viele Emotionen wieder und sind eher nachdenklich. Man sollte sich daher auf die Musik einlassen, denn es lohnt sich durchaus. Als Nu-Metal würde ich den Stil von Thorn.Eleven auch nicht bezeichnen, so ganz genau lässt er sich nicht einordnen. Die Songs erinnern stellenweise an Muse, Tool aber auch System of a Down. Schon daran kann man sehen, dass hier viele Einflüsse vorhanden sind. Die Stimme von David Becker klingt leicht heiser und verleit Shouts wie auch dem cleanen Gesang ein typisches Merkmal. Insgesamt sind viele Songs etwas düsterer und schwermütiger, was aber zu den Texten und der gesamten Stimmung passt.

Das Intro fängt mit einem Klavier an, welches in ruhige Gitarren über geht und hat etwas Sphärisches. Das Atmen im Hintergrund ist sicher so gewollt, gefällt mir persönlich aber nicht so gut. Direkt der erste Song „Quicksand“ ist einer der härteren Songs der Platte, der Übergang vom Intro erfolgt daher ein wenig abrupt. Auch „Summer“ schließt sich dem harten Einstieg mit treibenderen Gitarrenriffs an. Mit „Circles“ schlägt die Band dann wieder eine langsamere Gangart ein. Der Anfang ist sehr ruhig, die fordernde Gitarre im Hintergrund lässt einen Tempowechsel und eine härtere Fortführung im Mittelteil des Songs erwarten, jedoch bleibt der Song relativ ruhig. Bei vielen anderen Bands hätte sich sicher noch ein schnellerer Part mit Shouts angefügt, doch hier nicht, was aber nicht unbedingt negativ ist. Auf jeden Fall sind die Songs nicht immer so, wie man es vielleicht erwartet und folgen nicht den sonst oftmals üblichen Mustern.

Der Mittelteil der CD ist von langsameren Songs und Midtempo-Nummern bestimmt, wie z.B. „Miracles“, der eher in die Richtung Alternative Rock geht und ein relativ gleichbleibenden Sound und Tempo hat, oder „Lost“ und „Someday“ welche ein wenig schwermütig wirken, was aber zum Text passt. Mit „Aidin“ und „Misery“ geht es wieder etwas härter zur Sache, vor allem Aidin erinnert in einigen Parts an System of a Down, bevor die Platte wieder ruhiger wird. Mit den langsameren Stücken „Solo“, „Control“ und „Do you miss me“ klingt das Album aus. Meine Favoriten der CD sind die schnelleren Stücke. Aber das ist eindeutig stimmungsabhängig. „Circles“ ist nichts zum nebenbei-Hören, sondern erfordert die Aufmerksamkeit des Hörers. Wer gerne mal etwas anderes hören möchte und sich gerne auf Musik einläßt, der sollte einfach mal reinhören. Und vor allem der CD ruhig noch mehrere Durchläufe gönnen, denn erst dann kann sie sich richtig entwickeln. Von mir gibt es 8/10 Punkte.

Thorn.Eleven: 
Circles
Unsere Wertung: 80%
Circles 
wurde am 27. Februar 2009 
über Muscon (Intergroove) 
veröffentlicht.
Kaufen / Streamen(*)
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