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The Bangles – Doll Revolution

Cover: The Bangles - Doll Revolution
Cover: The Bangles - Doll Revolution

Die Bangles sind wohl eine der bekanntesten „Girlie-Bands“ der Welt, haben mit Songs wie „Manic monday“, „Be with you“ oder „Walk like an Egyptian“ Evergreens von Weltformat geschrieben – und wer hat in seiner Jugend nicht gerne mal zu „Eternal Flame“ rumgeknutscht?
Nachdem Susanne Hoff 1989 das Ende der Bangles verkĂŒndete haben sich die vier MĂ€dels jetzt fast 14 Jahre spĂ€ter wieder zusammen ins Tonstudio getraut um der Welt zu beweisen, dass sie keinesfalls nur noch fĂŒr HausmĂŒtterchen-Musik zu haben sind.

    Band
  • Vicki Peterson: Vocals, Guitar
  • Susanna Hoffs: Vocals, Guitar
  • Michael Steele: Vocals, Bass
  • Debbi Peterson: Vocals, Drums

Tracklist:

  1. Tear Off Your Own Head (It’s A Doll Revolution)
  2. Stealing Rosemary
  3. Something That You Said
  4. Ask Me No Questions
  5. The Rain Song
  6. Nickel Romeo
  7. Ride The Ride
  8. I Will Take Care Of You
  9. Here Right Now
  10. Single By Choice
  11. Lost At Sea
  12. Song For A Good Son
  13. Mixed Messages
  14. Between The Two
  15. Gratefu

FĂŒr „Eternal Flame“ soll Susanna Hoffs damals sogar nackt im abgedunkelten Studio gesessen haben um sich fĂŒr den Song in die richitge Stimmung zu bringen und zahlreiche Generationen, von liebeskranken Teenies bis Midlife Crisis geplagten Endvierzigern, gaben ihrem ungewöhlichen Handlen recht. Der Song, schon vielfach gecovert, gehört nachwievor zu den AushĂ€ngeschildern seines Genres.
Bleibt jetzt nur noch die Frage ob sich die vier hĂŒbschen SĂ€ngerinnen genauso gut gehalten haben wie ihre zahlreichen Hits aus vergangenen Zeiten. Zumindest sind sie heute wie damals in ihrer Konstellationen eine Minderheit auf dem Musikmarkt – wĂ€hrend Popschnecken wie Mariah Carey und Co die meiste Zeit allein auf der BĂŒhne zum Playback jodeln, sind in den verschiedenen Rock und Popgruppen reine Frauen-Formationen, wo Frau noch selbst zu den Instrumenten greift, selten.

FĂŒr den Titel des Albums zeichnet kein geringerer als Elvis Costello verantwortlich, dessen „Tear Off Your Own Head (It’s A Doll Revolution)“ das Album der Bangles eröffnet. Mit hinreichend viel Tempo könnte man zu Anfang schon glauben, die Girls hĂ€tten die sicheren Wege ihrer Popmusik verlassen und sich der hĂ€rteren Ecke des Musikbiz verpflichtet, aber keine Angst, der Ausflug ins rockige Genre steht den Damen zwar gut zu Gesicht, doch auf dem verbleibenden Teil der CD geht dann alles wieder mit bangle-rechten Dingen zu.

Und so kam es, dass mit der melodischen Ballade „Something that you said“ erneut die Hitparaden gestĂŒrmt wurden: Somehting that you said / turned me from the inside out / Running through my head / Something I have dreamed about / And I feel so real / And it feels so right / Something that you said – die dazu auch noch eine wichtige Eigenschaft der Hits von damals geerbt hat, man kann so einen Titel einfach nicht todhören. Obwohl der Song in den Radios rund um den Erdball rauf und runter gespielt wurde ist er nie aufdringlich oder unangenehm geworden.
Außerdem enthĂ€lt er alles, was schon Seinerzeit fĂŒr die Bangles obligatorisch war, nĂ€mlich den modernen MĂ€dchen-Chor, wobei die Vier seit jeher wesentlich stimmgewaltiger auftrumpfen, als ein ganzes Rudel fernseh-gecasteter Teenie-Stars der neuen Generation.

Luft und Liebe verpacken sie auch diesmal wieder in liebliche Popsongs gepaart mit dem Kitsch roter Zuckerherzen in „I will take care of you“: I will take care of you / Long as you want me to / whatever else I do / I will take care of you die Susanne unschuldig ins Mikro trĂ€llert. Auch die Fans stimmungsvoller Balladen kommen auf ihre Kosten wenn Debbie „Ask me no questions“ vor sich hinsĂ€uselt.
Profitiert hat man mit dem neuen Album sicher auch vom momentanen Erfolg der Dixie Chicks, die in den letzten Monaten zu einer der gefragtesten Bands in den USA und dem Rest der Welt wurden – und ein bisschen vom Dixie-Like Country & Folk-Touch kann man „Doll Revolution“ auch nicht absprechen, bei „Ride to Ride“ erwacht das Banjo in der Ecke augenblicklich aus dem Winterschlaft und sagt: Hier bin ich, probiert es doch auch mal mit mir! Der ensprechende Kick, mehr in eine andere Richtung zu gehen fehlt noch.

Trotz gespielter Leichtigkeit in „The rain song“ oder „Here right now“ hat man mit dem gewöhnungsbedĂŒrftigen „Grateful“ noch etwas standfesteres mit im GepĂ€ck und erinnert sich mit „Stealing Rosemary“ noch ein wenige an die weit zurĂŒckliegenden 60er. Die Girl-Combo kann zu ihrem Comeback stehen, bei ihnen das Image der singenden Hausfrauchen zurecht nicht angehĂ€ngt werden kann.

Liebliche Popmusik – ja na und? haben Sie von den Bangles etwa etwas anderes erwartet?

Fazit: Sie sind wieder da – und obwohl einige Titel auf „Doll Revolution“ noch einen strengen Nachgeschmack auf die alte Ära vortĂ€uschen, prĂ€sentieren die Bangles hier ein akzeptables Album, dass sich auch im aktuellen Musikgeschehen noch geschmeidig einreihen kann – es gibt durchaus weitaus schlechtere Konserven aus der Feder der Stars von damals, die glauben es sich und der Welt jetzt noch einmal beweisen zu mĂŒssen (GrĂŒĂŸe an Nena).
Die Bangles hĂ€tten ab und zu ruhig mehr Mut zum Risiko beweißen und die Abzeigungen in andere musikalische Gefilde mehr als nur streifen sollen.

The Bangles: 
Doll Revolution
Unsere Wertung: 60%
Doll Revolution 
wurde am 24. Februar 2003 
ĂŒber Liberty (EMI) 
veröffentlicht.
Kaufen / Streamen(*)
Amazon.deAmazon MP3Bei Apple Music hören
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