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Sad But True – Face it

Cover: Sad But True - Face It
Cover: Sad But True - Face It

Bereits 2004 veröffentlichten die Luxemburger ihr erstes Album „System Overload“, nun steht der Nachfolger „Face it“ seit dem 22.01.09 in den Läden. Wer meint, „Sad But True“ hätte irgendwas mit Metallica zu tun, der vertut sich hier gewaltig, denn was die Jungs an Musik machen, ist etwas völlig anderes. Punk in den verschiedensten Variationen und mit vielen unterschiedlichen Einflüssen.

Line-Up:

  • Matteo – Gesang
  • Paul – Gitarre
  • Aloyse – Schlagezug
  • Pierre – Bass/Gesang
  • Ben – Trompete

Tracklist:

  1. Leaf
  2. Migrant song
  3. Demande d’exil
  4. Belief
  5. Raaten
  6. Sahha fid diversita
  7. Theatre of terror
  8. Luxembourg’s burning
  9. Spitting against the wind
  10. Opium fürs volk
  11. Cerco la terra
  12. Outro

Direkt beim ersten Song merkt man: diese Musik macht einfach Spaß. Das setzt sich durch nahezu alle Songs fort, die fast ausnahmslos schnell und punkig sind. Allerdings findet man auch viele andere Elemente: Ska, Folk und auch leicht finnische Hummppa-Klänge sind mit im Spiel. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind auch die vielen verschiedenen Sprachen, denn außer in ihrer Landessprache sind die Texte noch in Englisch, Französisch, Italienisch und Deutsch. Mich erinnern die Songs ein wenig an die alten „Festival der Volxmusik“-Zeiten (wenn außer mir noch jemand diesen Sampler aus dem Jahr 1990 kennt), allerdings dann wie alle Bands zusammen gemixt. Denn das ist leider nicht nur eine der Stärken, sondern zugleich auch eine der Schwächen der Band: einerseits macht die Mischung der vielen verschiedenen Stile die Musik schon besonders, aber es ist teilweise ein wenig zu viel des Guten. Alle Stile ja, aber bitte nicht zwingend immer alle in einem Song. Wobei das auch nicht unbedingt auf jeden Titel zutrifft, denn sie haben schon einige Hauptmerkmale, wie z.B. „Spitting against the wind“, welcher ein schöner Folk-Akustikgitarren-Song ist. Die Stimme von Matteo finde ich meist sehr schön, sie ist heiser-rauh-rotzig, was prima passt, nur leider teilweise ein bisschen zu unsauber im Gesang. Die Trompete macht die Songs fröhlich, gibt den Titeln etwas leichtes. Ganz im Gegensatz zu den Texten, die -wie es sich für ursprüngliche Punkmusik gehört- gesellschaftskritisch sind, auf die Ungerechtigkeit in unserer Welt hinweisen und uns zum Entgegensteuern antreiben sollen. Und mit ihren Themen haben die Jungs auch durchaus Recht. Ihren Teil steuern Sad But True nicht nur mit ihren Texten, sondern auch mit der Unterstützung der „Action Solidarite Tiers Monde“ bei, denn 3 € von jeder verkauften CD werden an diese Gesellschaft gestiftet. Die ersten drei Titel gefallen mir alle super, der Einsteiger der CD – „Leaf“- ist schön schnell, mit der punkig-heiser-rauhen Stimme. Die Trompete passt prima und macht den Song fröhlich-folkig. Dabei bekommt der Track im Mittelteil noch einen leicht finnischen Hummppa-Sound. „Demande d’exil“ geht mehr in Richtung Ska, mit französischen Text. Bei „Raaten“ dachte ich „Ist das Deutsch?“. Nein, dieser Track wird in der Landessprache gesungen, die allerdings dem Deutschen ein wenig ähnlich klingt. Auch bei „Luxembourg’s burning“ hat man zunächst den Verdacht, dass es sich um einen deutschen Text handelt, doch auch hier weit gefehlt, erst „Opium fürs Volk“ ist wie der Name auch in Deutsch gesungen. Allerdings einer der schwächeren Songs der CD, da er irgendwie untergeht und ein wenig langweilig wirkt.

Das Outro ist ein rein akustisches Stück, ein bisschen wie klassische Fahrstuhlmusik und passt nicht so zum Gesamtbild. Insgesamt ist die CD fröhlich, schnell und dank der Texte doch ernst. Viele Punkstile werden mit noch mehr anderen Musikstilen vermischt. Leider ein wenig zu viel. Aber die Ideen an sich sind nicht schlecht, den Songs fehlt nur ein bisschen mehr Durchgängigkeit. Auch der Gesang schwächelt ab und zu, aber insgesamt habe ich mir die CD gerne (und das nicht nur ein mal) angehört. Ich gebe zu, dass ich aus der neueren Zeit wenig Vergleichsmöglichkeiten habe, weil ich kaum noch Punk-Rock und dergleichen höre, aber mir hat die CD gefallen. Für mich mal wieder eine Abwechslung. Und wenn die Jungs ihre Ideen noch ein wenig mehr sortieren und nicht versuchen, alles in allen Songs unterzubringen, wird die nächste CD sicher noch ein ganzes Stück besser. Doch auch so macht es Spaß, sich Sad But True anzuhören und ich denke live macht die Musik richtig Laune.
Von mir gibts 8/10 Punkte.

Sad But True: 
Face It
Unsere Wertung: 80%
Face It 
wurde am 22. Januar 2009 
über FinestNoiseReleases (Radar) 
veröffentlicht.
Kaufen / Streamen(*)
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