Deutscher facettenreicher Alternativ-Rock bei dem mal straight nach vorn gerockt, aber durchaus auch nachdenklich agiert wird. Die Jungs von „Rekorder“ kommen aus Frankfurt am Main und haben ein zielsicheres Gespür für Dramaturgien und eine angenehme Epik.
Line-Up:
- Claudio D’Ambrogio – Gitarre, Vocals
- Tobias Rudolphi – Gitarre, Vocals
- Volker Wick – Bass
- Thomas Kahl – Drums
Tracklist:
- Was ist……..?
- Revolution
- Mein Universum kollabiert
- Ich breche aus
- Strassenlaternenblues
- Die Lichter meiner Stadt
- Eisbär
- Meine Welt
- Im Nordend
Und nun schluss mit dem geschwollenen Gerede. Bei den vier Jungs aus Frankfurt ist der Albumname Programm. Sie ziehen aus, um die deutschsprachige Musiklandschaft zu revolutionieren. Schluss mit dem elenden Gejammer und dem vorgegaukelten Glück, was immer wieder gerne besungen wird. „Rekorder“ nehmen kein Blatt vor den Mund und singen klar heraus, was ihnen nicht passt. Was ist eigentlich Revolution? Diese Frage versuchen sie mit den Meinungen anderer Leute im Rahmen des Openers „Was ist…..?“ zu beantworten, bevor es mit dem Titeltrack mächtig losgeht. Im dritten Song „Mein Universum kollabiert“ zeigt Sänger und Frontmann Claudio einen kurzen Abriss seines Lebens. Kein Jammern oder trauern, hier wird geradeaus gesagt was ankotzt, rausgeschrien was weh tut. „Die Lichter meiner Stadt“ und „Im Nordend“ sind eher von gemächlicher Natur und erlauben uns einen Einblick in die Gefühlstiefen von Claudio. Die Coverversion des 80er Jahre NDW Klassikers „Eisbär“ wird ganz im Sinne des Rekorder-Stils interpretiert und bekommt so ein rockigeres Gewand. An manchen Stellen wird man an einige deutsche Bands erinnert, dennoch kann man keinen direkten Vergleich ziehen. „Rekorder“ machen etwas Eigenständiges und „Revolution“ ist eindeutig eine der erfrischendsten und besten Veröffentlichungen im deutschen Bereich, die mir in den letzten Monaten untergekommen sind. Keine Eintagsfliege, sondern etwas, was man immer wieder hören will. 10/10 Punkte.
