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Cover: Psycholove - Hardcore Rock'n'Roll

Psycholove – Hardcore Rock’n’Roll

Cover: Psycholove - Hardcore Rock'n'RollJa es gibt sie noch: echte Freundschaft – kein Casting oder keine mit Hilfe von Suchanzeigen zusammengewürfelte Band. Jimmy und Mirk sind Freunde seit den frühen Neunzigern, tief verwurzelt im Pott und vor allem eng verbunden durch ihre Leidenschaft zur Musik. Aber es war nicht immer so, dass sie zusammen Musik machen konnten. Ihre Wege trennten sich für eine Weile, Jimmy spielte Bass bei „The Traceelords“ und fiel mir schon damals wegen seinen langen Haaren und dem Leoparden Hemd auf. Seit 2009 sind die beiden wieder zusammen unterwegs und feierten mit ihrer neuen Band „Psycholove“ ihr „Live-Comeback“ in Paris. Danach wurden einige Bühnen in Deutschland bespielt und sogar England wurde anständig gerockt. So langsam wurde es dann auch Zeit für einen Longplayer, auf dem die Songs, die zum Teil bereits live präsentiert wurden, zu finden sind. Mit ins Boot nahmen die Jungs Andy Brings, der einigen vielleicht durch seine Soloprojekte, Sodom oder auch die schon erwähnten „The Traceelords“ bekannt sein dürfte. Die 10 Tracks starke Scheibe „Hardcore Rock’n’Roll“ wurde bei Andy Brings aufgenommen und produziert, Peter Fischer übernahm das Mastering.

Line-Up:

  • Mirk Star – Gesang & Background
  • Jimmy Idle – Bass, Gitarre & Background

Pressefoto: Psycholove - Sandra Hill (Mihunka)Tracklist:

  1. Acid Wings
  2. Rock Like Fuck
  3. Sick Of It All
  4. A Prayer For Charlie
  5. Come Back
  6. Candlelight
  7. Hardcore Rock ’n‘ Roll
  8. Fuck Me, I’m Famous
  9. H-Bomb Boogie
  10. Deathrow Inn

Die drei Kracher „Rock Like Fuck“, „A Prayer For Charlie“ und „Fuck Me, I’m Famous“ veröffentlichten Psycholove in Demo-Versionen schon vor einer Weile als kleine Appetithäppchen und bereits ab dem Zeitpunkt haben sich mir die Songs in den Gehörgang und ins Hirn gefressen. Deswegen habe ich natürlich den Release der Scheibe sehnsüchtig erwartet. Los geht’s aber erstmal mit dem Opener „Acid Wings“, der gleich zu Beginn zeigt, wo der Hammer hängt. Fette Gitarren treffen auf wummernde Bässe und den rauhen Gesang von Mirk. Der Mid-Tempo-Song „Sick Of It All“ geht direkt ins Ohr und schnell wird klar: Mirk kann nicht nur rauh und dunkel singen, er kommt auch bei cleanem, ruhigerem Gesang nicht ins Schwitzen. Ähnlich schlägt auch „Come Back“ ein, in dem Mirks Flehen, dass die Freundin doch zurückkommen soll, absolut glaubwürdig rüberkommt. Wäre ich die Freundin, ich würde nach dem Song ganz schnell wieder einziehen ;-)

Mein Lieblings-Schmachtfetzen ist „Candlelight“. Eine Power-Ballade mit ausreichend Druck und einem dezenten Smokie-Touch. Beim Titelsong „Hardcore Rock’n’Roll“ traute ich erstmal meinen Ohren nicht: Irgendwo habe ich das Intro doch schon einmal gehört. Richtig! „When Exactly?!“ von „The Traceelords“ fing doch ähnlich an, hatte aber deutlich weniger Drive als das Psycholove Werk. Und schon bin ich bei der „Musiker-Hymne“ schlechthin angelangt. Eine Band wie Steel Panther macht schon keinen Hehl daraus: Wenn ihnen ein weiblicher Fan gefällt – dann wird die gute Dame eben Backstage eingeladen. Psycholove sind ähnlich direkt und machen in „Fuck Me, I’m Famous“ schnell deutlich, dass man als namhafter Musiker durchaus schneller an willige Mädels rankommt. Nungut…das lasse ich einfach mal so stehen…

„H-Bomb Boogie“ hat mit Boogie nicht mehr wirklich viel zu tun und ist vielmehr ein Uptempo-Kracher mit einigen ruhigeren Zwischenteilen, die eine willkommene Verschnaufpause sind. Und auch hier sind wieder einige Ähnlichkeiten zu „The Traceelords“ zu erkennen. Das liegt nicht alleine daran, dass Andy Brings bei vielen Songs die Gitarre beigesteuert hat. Es ist schon ein gewisses Traceelords-Feeling erkennbar – die Ursache ist wahrscheinlich, dass die jeweiligen Beteiligten musikalisch ähnlich sozialisiert wurden und auch Vorbilder, Gigs, Projekte und Bands geteilt haben und teilen. Mit „Deathrow Inn“ – einer schönen Akustik-Ballade ohne Rhythmuselemente – geht es auch schon wieder zu Ende und um das Ganze ab zu runden wurde noch ein elfter Track angehängt, in dem die beiden ein wenig quasseln, dass es das ja noch nicht gewesen sein kann und schieben nach einem Griff in die „Besteckschublade“ (so hört es sich zumindest an) einen Smokie-angehauchten Schmachtfetzen nach.

Fazit:

Gerne hätte ich der Scheibe die volle Punktzahl gegeben. Das Songwriting ist erste Sahne und lässt nichts zu wünschen übrig. Jedem Fan von „The Traceelords“ und sattem Rock kann ich „Hardcore Rock’n’Roll“ wärmstens empfehlen – denn hier ist im Gegensatz zu anderen Veröffentlichungen mit dem Aufdruck „Rock’n’Roll“ auch wirklich „Rock’n’Roll“ drin. Wenn auch mit einem gewissen 80er Jahre Glam-Touch. Einen Stern muss ich leider wegen der Produktion abziehen, denn oftmals wirkt alles ein wenig dumpf und breiig, der Gesang ist mal zu laut und die Gitarren kaum hörbar. Ich freue mich schon auf mehr Material und bis das veröffentlicht wird, kann ich mich noch sehr lange an den Ohrwürmern ergötzen, die mir Psycholove eingepflanzt haben. :-)

Zu kaufen gibt’s die Scheibe bei Secrethell und im Leo Skull Store.

Psycholove: 
Hardcore Rock'n'Roll
Unsere Wertung: 90%
Hardcore Rock'n'Roll 
wurde am 1. Februar 2012 
über Idle Star Records 
veröffentlicht.
Kaufen / Streamen(*)
Amazon.deAmazon MP3
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Eine Antwort

  1. Wieder was gelernt: Jede Band, die etwas auf sich hält sollte für Notfälle immer noch ein, zwei Drum-Computer-Spuren in der Besteckschublade auf Vorrat haben… :D

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