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Manowar, MetalForce, HolyHell – Palladium Köln – 31.01.2010

Manowar Death of Infidels Tour
Manowar: Eric Adams

Am 31.01.2010 gab die „lauteste Band der Welt“  ihr letztes Deutschland Konzert der Death of Infidels Tour im Kölner Palladium. Mit den Special Guests MetalForce und HolyHell gaben die vier True Metaller ordentlich Gas und boten den Fans eine gute Mischung aus 30 Jahren Bandgeschichte. Durch das Rheinische Schneegestöber machten sich gestern eine Vielzahl Metalfans auf den Weg, um ihre Idole gebührend zu feiern. Das rund 4.000 Menschen fassende Palladium war jedoch nicht vollständig ausverkauft, was neben dem Wetter wohl auch in dem stolzen Ticketpreis von rund 70€  begründet liegen mag.

Meine Erwartungen waren, zugegeben, ziemlich hoch gesteckt, was die Show von Manowar anging. Schließlich zählen einige die Band (unter anderem),  zu den Grundsteinlegern des True Metal. Zudem muss eine Band doch einiges zu bieten haben, wenn sie sich seit der Gründung 1980 nach wie vor auf Touren die Ehre gibt.

Doch zunächst eröffnete die deutsche Band MetalForce den glorreichen Abend und schaffte es auch vom ersten Lied an, viele Besucher zu begeistern.

MetalForce Sänger Tarek "MS" Maghary
Tarek "MS" Maghary, Sänger von MetalForce

Der Saal wirkte zwar noch verhältnismäßig leer, doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. In den ersten Reihen sangen die Fans lauthals Lieder wie „Keep it true“ und „Strong as Steel“ mit. Lieder vom aktuellen Album Metal Force, welches 2009 erschienen ist, wurden ebenfalls dargeboten, wobei der Auftritt der Fünf lediglich 30 Minuten währte. Inmitten des Auftritts bemerkte man plötzlich, wie Sänger Tarek leise zu prusten anfing und er sichtlich um Fassung bemüht war. Grund dafür war ein reizender Herr im Cowboy Outfit, der Gitarre spielend die Bühne stürmte und der Band für einen kleinen Moment die Show stahl. Na gut… Cowboy Outfit ist vielleicht ein wenig übertrieben… lediglich ein Cowboyhut diente als Bekleidungsstück und die Gitarre verdeckte das wichtigste. Leider ist mir nicht bekannt, um wen es sich bei dem Kriger aus dem Wilden Westen handelt.

Nachdem MetalForce, wie ich finde, nach viel zu kurzer Zeit die Bühne verlies, um HolyHell Platz zu machen, nutze ich die Gelegenheit, mir ein wenig Flüssigkeit einzuflößen. Die Preise waren der Veranstaltung angemessen. So bezahlte man für ein großes Kölsch oder Alkoholfreies Getränk 2,70€ plus 1€ Becherpfand. Alles andere als angemssen empfand ich (und wahrscheinlich auch einige andere Konzertbesucher) die Preise am Merchandise Stand. So musste der Manowar Fan stolze 30€ für ein T-Shirt bezahlen, wenn er denn gerne eines besitzen möchte.

Maria Breon HolyHell

Zurück aus der Lounge hatte sich die Halle um einige Besucher mehr gefüllt und man begegnete vielen Fans von HolyHell, die durch diverse Fanartikel gut auszumachen waren. Die Umbauarbeiten auf der Bühne waren schnell verrichtet und pünktlich um 19:50 betraten HolyHell die Bühne. Die Musik war, verglichen zu MetalForce, eher ruhig. Die Sängerin Maria Breon besticht gleich zu Beginn mit ihrer klangvollen, kräftigen Stimme, welche einen guten Kontrast zu den E-Gitarren bietet. Mit viel Charme brachte sie das Publikum schnell auf ihre Seite, auch wenn sich der Saal ruhiger verhielt als noch bei ihren Vorgängern. Schlagzeuger und Mitgründer von HolyHell ist Kenny „Rhino“ Earl, ehemaliges Mitglied von Manowar. Die Death of Infields Tour ist bereits die dritte, auf der die beiden Bands zusammen durch die Lande ziehen. Passend zu der Karnevalsfeier, die gegenüber stattfand, wurde der Auftritt von HolyHell mit Luftschlangen und Konfettie beendet, welches von der Decke regnete.

Manowar Gitarrist Karl Logan
Manowar Gitarist Karl Logan
HolyHell Gitarrist Joy Stump
HolyHell Gitarrist Joe Stump

Mit fast halbstündiger Verspätung betraten, von den Fans bereits sehnsüchtig erwartet, nun endlich Manowar die Bühne. Ob sie nun tatsächlich die „lauteste Band der Welt“ sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Fest steht jedoch, dass sie einige Dezibel lauter waren, als HolyHell oder MetalForce… welch ein schönes, brummendes Gefühl in der Magengegend, wenn man sich vor den Boxen befindet! Schon nach kurzer Zeit wurde es Sänger Eric Adams jedoch zu wild in der Mitte der Halle, so dass er sein Wort an die tobenden Fans richtete. Er wies sie darauf hin, dass sie sich benehmen sollten, und das sie lieber das Konzert verlassen sollten, falls sie es nicht schaffen sollten, sich zu beherrschen. Eric sagte ihnen für diesen Fall auch die Rückerstattung der Ticketkosten zu. Nun gut… ich konnte zwar nicht sehen, was dort vor sich ging, aber dennoch war dort wenigstens etwas los. An den Rändern, egal ob vorne, hinten, links oder rechts, herrschte so große Reserviertheit der Fans, dass es mir fast die Sprache verschlagen hat. Ein paar wenige nickten zaghaft im Takt der kraftvollen Musik, aber ich kann mich an niemanden erinnern, der voller Leidenschaft die Haare fliegen lies. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch die Hoffnung, dass die Stimmung noch gelöster wird. Zwischenzeitlich gaben Manowar Lieder wie „Kings of Metal“, „Sons of Odin“ und „Die for Metal“ zum besten. Zwischen zwei Liedern und einem kleinen Plausch von Eric auf Deutsch („Ich bin eine kölsche Frohnatur!“) erkundigte sich er danach, welcher Fan aus dem Publikum ein guter Gitarrist sei, denn einer von ihnen sollte auf der Bühne die Gelegenheit bekommen, Karl Logans Gitarre ein paar Töne zu entlocken. Nach einigen Zögern hat sich ein mutiger Fan gefunden, der sich auf der Bühne erst einmal in Dosenbier-Wetttrinken mit Herrn Adams messen musste. Zwischenzeitlich wurden ein paar junge Mädchen auf die Bühne geholt, die schon nach kurzer Zeit anfingen sich gegenseitig und den Bassisten Joey DeMaio zu küssen und in eindeutigen posen zu tanzen begannen. Ich persönlich empfand das ein wenig grenzwertig, was wohl auch darin begründet lag, dass ich mir nicht einmal über die Volljährigkeit der acht sicher war (ich muss dazu sagen: ich war weit weg). Mit ein paar attraktiven Frauen, hätte die ganze Show wohl schon wieder einen anderen Eindruck auf mich gemacht. Dafür hat der Fan, welcher sich zwischenzeitlich mit der Gitarre beschäftigte, mich wirklich positiv beeindruckt. Er spielte gut und hat ein gesamtes Lied mit der Band gemeinsam gespielt. Als ich meine Aufmerksamkeit wieder dem umstehenden Publikum widmete stellte ich fest, das der Saal noch immer nicht kochte. Es herrschte die selbe ruhige Stimmung wie zu beginn. Ich persönlich fand das sehr schade. Doch dann kam ein kleiner Lichtblick. „Warriors of the World“ schien den Bann gebrochen zu haben! Blöd nur, dass dies der offiziell letzte Song war. Ich entschloss mich, meinen Weg zur Gaderobe anzutreten, damit ich nach Ende des Konzerts nicht ewig in der Schlange stehen muss. Doch in den Katakomben angelangt, bin ich zu meiner Überraschung in eine Schlange Menschen gerannt und musste mich doch anstellen. Wie bereits erwähnt, war dies mein erstes Manowar Konzert, aber ich bin schon sehr irritiert, dass man einen solch stolzen Preis für ein Ticket zahlt, und dann noch verfrüht den Heimweg antritt. Ich habe mir noch die beiden Zugaben angehört und bin danach gefahren, so wie es die meisten gemacht haben. Die Musik war gut, aber die Stimmung leider nicht so sehr. Vielleicht haben die Kölner ja schon zu intensiv die vierte Jahreszeit zelebriert und haben dabei bereits einen Großteil ihrer Frühjahrsernergie verspielt. Oder es liegt am scheinbar nicht enden wollenden Schneewinter…

Joey DeMaio

Update: Die Fotos sind inzwischen vollzählig in unserer Galerie angetreten ;)

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3 Antworten

  1. Hallo,

    ich finde, dass niemand über ein Konzert berichten sollte, der nicht tatsächlich dort war. Es war nachweislich Joey DeMaio der sein Wort an die Fans gerichtet hat um die Drängelei zu beenden. Nachweislich war es auch Joey DeMaio der vor den Fans verkündet hat, dass er eine kölsche Frohnatur sei. Joey DeMaio war es, der mit dem Fan auf der Bühne ein „Wetttrinken“ veranstaltet hat und Eric Adams der Sänger kümmerte sich um die Frauen auf der Bühne. Hier sollte doch ein wenig besser Recherche oder Aufmerksamkeit beim Konzert betrieben bzw. aufgebracht werden.

    Gruß von einem leicht verärgerten Manowar-Fan der selbst auf dem Konzert war.

  2. Sarah war natürlich dort, eine Verwechslung – und einer von Euch beiden verwechselt da wohl Joey mit Eric – ist bei so einem Konzert nicht ausgeschlossen, wenn dann noch nebenbei Fotos gemacht werden (und dabei besondere Aufmerksamkeit im Graben erforderlich), dann erst recht. Und „nachweislich“ ist relativ…
    Man kann sich über so was aufregen oder einfach hinnehmen, dass Menschen nun mal Menschen sind, Fehler passieren können und darauf hinweisen, ohne gleich ein Fass aufzumachen von wegen „nicht dort gewesen“… Weniger Ärger ist auch besser für den Blutdruck und gesünder, wirklich :)

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