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J.B.O. – 30.11.2002 – Soest

Während ihrer RAF-Tour machten J.B.O. auch in Soest halt. Dort spielten sie in der Stadthalle. Da Soest nicht allzu weit von Oelde entfernt Liegt, machte ich mich auf den Weg dorthin. Um 19 Uhr kam ich dort auch an. Auf dem Parkplatz war schon Ordentlich Stimmung. Kleine Grüppchen hatten sich um Bierkisten versammelt. Ich machte mich aber auf den Weg zu Haupteingang. Dort stach mir sofort ein riesiges Plakat ins Auge, auf dem stand:
„Classic-Concert
6 Pianisten & 3 Flügel
Hannes Gill und Freunde“
Das irritierte doch schon etwas. J.B.O. macht Klassik? Sie sind zu sechst und spielen Flügel. Dafür weiß ich aber jetzt wofür das G. bei Hannes G. Laber Holzmann steht. ;-) Das Datum darunter, 9.12.2002, zerstreute Gott sei Dank meine Zweilfel.
Nachdem wir, eine singende Maße von J.B.O.-Fans und ich, bis halb sieben gewartet hatte, wurde endlich eine Tür geöffnet. Damit ging dann auch das große Gedrängel los, denn alle wollten aus dieser Kälte raus und rein in die warme Halle. Nachdem dann auch die Security fertig mit dem abtasten war, stand ich im Erdgeschoss der Stadthalle. Die Bühne hingegen befand sich aber im ersten Geschoss. Also ging ich rauf, um erst mal zu schauen, was denn schon los ist. Dort hatte sich schon eine beachtliche Zahl J.B.O.-Fans versammelt und wartete auf die Vorband.
Diese kam dann auch um halb neun auf die Bühne. Die Band heißt „Nullskattesnylterne“ und kommt aus Norwegen. Dementsprechend schlecht war deshalb auch das deutsch des Frontmanns. Die Band konnte auch vom ersten Lied an die Menge begeistern und lieferten eine tolle Rock’n Roll-Show ab. Die Fans waren bei einem Lied dermaßen am Hüpfen, dass beide Lautsprecher-Türme doch sehr stark schwankten. Soviel Begeisterung hab ich selten bei einer Vorband gesehen.
Da dieses Konzert das letzte der Norwegischen Band für J.B.O. ist, hat sich der Sänger von „Nullskattesnylterne“ eine „Arschloch und Spaß dabei“ – T-Shirt angezogen. Doch das blieb nicht lange an, denn die fünf Mitglieder der Band haben anscheinend Freude daran sich während der Show, zur Freude der weiblichen Anwesenden ;-), sich bis auf die Hose auszuziehen. Es könnte aber auch daran liegen, dass es dort in der Halle sehr warm war. Ob nun von der schon sehr angeheizten Atmosphäre oder weil die Heizung zu hoch eingestellt war, weiß ich nicht, aber man kam dort recht schnell ins schwitzen.
Nach einer 3/4 Stunde war dann auch die Klasse Show der Vorband vorbei.
Nach einer viertel Stunde Umbaupause warteten die Fans angespannt auf die vier Blödelbarden. Pünktlich um halb erklang dann die Einleitung zu „Wem nutzt das schon“ und als dann die ersten Gitarrenriffs zu hören waren sollte der Vorhang fallen und J.B.O. zu sehen sein. Die Betonung liegt dabei auf „sollte“. Denn dieser verweigerte seinen Dienst und blieb hängen. So konnten wir zwar J.B.O. hören, aber nicht sehen. Die Techniker versuchten krampfhaft den Vorhang zu lösen und kletterten sogar hinauf. Doch er wollte immer noch nicht. Einige Zuschauer aus der ersten Reihe hingegen lösten das Problem auf ihrer Weise, in dem sie den Vorhang packten und hochhielten, damit die ersten paar Reihen schon was sehen konnten. J.B.O. spielten aber munter weiter und ließen sich von dieser technischen Störung nicht weiter stören. Nach gut zwei Minuten, die den Technikern sicher recht lang vorkamen, löste sich dann endlich der Vorhang und alle kamen in den Genuss von J.B.O.
Danach nahm das Konzert seinen gewohnten Lauf. Mit einer ausgewogenen Mischung aus alten und neuen Liedern brachten sie die Fans zum feiern.
Aber bei J.B.O. ist es ja nicht so. dass sie nur auf der Bühne stehen und ihre Lieder spielen. Nein. Das wichtigste bei einem JBO-Konzert ist die Show.
Zu erwähnen ist das z.B. Jerry, Nachfolger von Markus. Bei „Walk with an Erection“ z.B. rannte er mit einer sehr markanten Beule unter der Badehose über die Bühne. Bei „Ein Fest“ zeigte er den Fans mit einem Schild, was sie zu singen haben und bei „Ich will Lärm“ hat er sich mehrmals umgezogen, um sich der Strophe anzupassen. Das sind nur ein paar wenige der Stücke, wo Jerry dabei war.
Aber auch J.B.O. selber greift gerne in die Kostümkiste. Bei „Ich vermisse meine Hölle“ haben sich die vier Blödelbarden als Teufel verkleidet. Hannes hatte z.B. einen blinkenden Schwanz und Ralph eine Gummimaske.
Einen Stargast konnte J.B.O. auch für die Tour einladen. Dieser war niemand anderes als der schon verstorbene Bob Marley. Dieser gab dann mit seiner Hanf-Gitarre auch zwei Lieder zum besten.
Aber nicht nur auf der Bühne tobte das Leben. Auch bei den Zuschauern ging es ordentlich rund. Da war z.B. das Feuerzeugmeer, welches in verschiedene Gruppen eingeteilt wurde. Oder auch das Schaf „Günther“. Eine Gruppe Beckumer-Fans hatte diese Stofftier mit zum Konzert genommen. Besser als jeder Stagediver, welche kann so hoch fliegen ;-), flog das Schaf quer durch die Halle. Nach einigem rumgehüpfe auf den Köpfen der Fans landete es recht weit vorne. Dort müssen dann mehrere „Wölfe“ ;-) gewesene sein, denn man sah auf einmal den „Günther“ in mehrere Richtungen gleichzeitig hüpfen. Die ganzen Innereien verteilten sich in der Menge. Nur die Beine und der Kopf flogen noch durch die Halle. Dies blieb auch den vier Jungs von J.B.O. nicht verborgen und als das Lied zu Ende war, sprachen sie dieses Gemetzel an. Prompt folgen dann der Kopf und ein Bein auf die Bühne. Vito war sich aber sehr sicher anstatt eines Beinen das Geschlechtsteil in der Hand zu haben.
Den Abschluss bildete die dritte Zugabe mit dem Lied „J.B.O.“. Wer aber dachte nun die rosa Verteidiger zu sehen, wurde getäuscht. Denn J.B.O. war nicht mehr rosa sondern schwarz. Da „Nullskattesnylterne“ in Soest ihren letzten Gig mit J.B.O. hatten, haben sich die vier von J.B.O. kurzer Hand ein paar Klamotten ihrer Vorband angezogen, um damit ihren Dank an „Nullskattesnylterne“ aus zu sprechen.
Im Glitzerregen verabschiedeten sich dann J.B.O. von dem immer noch wild feiernden Fans. Mein Fazit ist, dass J.B.O. das Konzert von Münster, wo ich eine Woche zuvor war, sogar noch toppen konnte. Mal abgesehen von kleinen Schönheitsfehlern, wie z.B. der Vorhang, war es eine rundum perfekte Show. Die Fans haben klasse gefeiert und J.B.O. hatten sichtlich Spaß dabei. Auch die Vorband sollte noch mal erwähnt werden, da sie echt super gespielt haben.
Setlist: Wem nutzt das schon
Ein Fest
Walk with an erection
Sex, Sex, Sex
Mensch ärgere dich nicht
1001 Nacht
Girls, Girls, Girls
Ich sag J.B.O.
Ich vermisse meine Hölle
Ich glaub, Du liebst mich nicht mehr
Du bringst mich um
Ich will Lärm
Ka Alde, ka G’schrei
Gimme Doop Joana
(Drumsolo)
Mei Alde is im Playboy drin
Arschloch und Spass dabei
Kuschelmetal
Ein Guter Tag zum sterben
Schlaflied
Verteidiger des Blödsinns
J.B.O.

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