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Cover: Guano Apes - Bel Air

Guano Apes – Bel Air

Cover: Guano Apes - Bel Air Es heisst ja immer man solle aufhören wenn es am Schönsten ist und wenn man einfach von der Bildfläche verschwunden ist, ist es schwer wieder aufzutauchen. Die Göttinger Crossover-Band Guano Apes hörten auf, als sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angekommen waren. Und das heisst zwei vergoldete Nummer-1 Alben in Folge und eine riesige Fanbase. Aber wieso hatte man sich eigentlich getrennt? Die Presseinfo spricht eine deutliche Sprache: Es ist von „musikalischen Differenzen“ und „Soloprojekte verfolgen“ die Rede und dass mit dem wachsenden Erfolg auch die Probleme größer geworden sind – man konnte unter anderem den gegenseitigen Anblick nicht mehr ertragen. Wenn es so weit ist, dann sollte man am besten eine Pause einlegen und genau diese Auszeit haben sich die Guano Apes genommen. Man konnte sich erholen und über all das sprechen, was einem nicht gepasst hat. Wenn dann die Chemie wieder zwischen den Bandmitgliedern stimmt, dann darf man auch ruhig über eine Rückkehr nachdenken. Die Guano Apes sind nun soweit und die Erwartungen sind groß. Als die Band vor über 10 Jahren auftauchte, brachte sie mit ihrem Crossover einen frischen Wind in die Szene. Ihre Single „Lord Of The Boards“ verkaufte sich mehr als eine Viertelmillion Mal und ihr Debütalbum „Proud Like A God“, sowie die Hitsingle „Open Your Eyes“ erreichten in zahlreichen Ländern Gold- und Platinstatus. Es wurde getourt was das Zeug hält und als sich die Apes schon einige Zeit zurückgezogen hatten, wurde die Single „Big In Japan“ 2009 zur offiziellen Hymne des Formal 1 Grand Prix von Japan. Ich muss zugeben: So wirklich von der Bildfläche verschwunden waren die Guano Apes irgendwie nie. Ihre Songs waren allgegenwärtig und warscheinlich lag es auch daran, dass so schnell keine Band ihre Platz einnehmen konnte. Der Plan wieder gemeinsam Musik aufzunehmen nahm in den letzten Jahren bereits Formen an, man überstürzte allerdings nichts, sondern überlegte gut, mit welchem Donnerschlag man wieder zurückkehren sollte. Entstanden ist das neue Album „Bel Air“, welches nach dem berühmtesten Stadtbezirk von Los Angeles benannt wurde und am 01.04.2011 erscheint. Man arbeitete mit dem Produzenten Jon Schumann zusammen und mit Tom Lord-Alge (U2, Coldplay, Oasis, Pink), Terry Date (Pantera, Soundgarden) und Randy Staub (Metallica Nickelback), die die Scheibe abgemischt haben.

Line-Up:

  • Sandra Nasic – Gesang
  • Henning Rümenapp – Gitarre
  • Dennis Poschwatta – Schlagzeug
  • Stefan Ude – Bass

Tracklist:

  1. Sunday Lover
  2. Oh What A Night
  3. When The Ships Arrive
  4. This Time
  5. She’s A Killer
  6. Tiger
  7. Fanman
  8. All I Wanna Do
  9. Fire In Your Eyes
  10. Trust

Herausgekommen ist ein zielstrebiges und selbstsicher wirkendes Album, was einerseits völlig anders, aber andererseits doch aus seine Art vertraut klingt. Man merkt, dass die einzelnen Bandmitglieder in ihren Soloprojekten Erfahrungen sammeln konnten, welche sie nun ins neue Guano Apes Album einfließen ließen. Man hat sich also nicht gemeinsam weiterentwickelt, sondern jeder für sich…

Etwas befremdlich wirkten allerdings die Bandfotos auf mich, die man auf dem Coverartwork findet. Da schaut uns eine in ein kurzes Pailletten-Kleid gesteckte, High Society Dame in hochhackigen Schuhen an und ich hatte anfangs echte Probleme, Sandra auf dem Foto wieder zu erkennen. Die restlichen Bandmitglieder stehen salopp angezogen hinter ihr. Wo sind die Schlapperpullis und Cargo-Hosen geblieben? Eine modische Weiterentwicklung, die anscheinend während den Soloprojekten stattgefunden hat und an die sich die Fans der ersten Stunde wohl erst einmal gewöhnen müssen. So ähnlich würde ich auch die Weiterentwicklung in der Musik beschreiben.

Mit dem Song „Oh What A Night“ wurde bereits ein Ohrwurm ausgekoppelt, der ganz gut die Richtung verrät, die die Band eingeschlagen hat: Etwas weg vom Crossover, hin zu eingängigeren Melodien. Insgesamt sind die Songs rockiger/poppiger geworden, Sandras Stimme klingt erwachsener und man erkennt sie eigentlich vor allem bei den Shoutings wieder. Sicher wird es einige Fans geben, denen das neue Album absolut gar nicht gefällt weil man eben diese jugendliche und rebellische Art der Band gewöhnt war – es wird aber auch welche geben, denen dieser straightere – ich will jetzt nicht sagen „mainstreamigere“ – Musikstil besser gefällt. Alle wird man wieder nicht glücklich machen können, aber ich denke „Bel Air“ ist ein gelungenes „Comeback“-Album, wenn ich es mal so nennen darf. Nach oben ist aber auf jeden Fall noch Platz.

Fazit: Ich kann es Euch nur ans Herz legen, die CD mal an zu testen – von einem sogenannten „Pflichtkauf“ als Fan würde ich aber eher abraten. Macht Euch Euer eigenes Bild und entscheidet selbst, ob Ihr mit den „neuen“ Guano Apes etwas anfangen könnt. Mir gefällts jedenfalls und der Ohrwurm „Oh What A Night“ wird sich noch lange in meinem Hirn halten.

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Guano Apes: 
Bel Air
Unsere Wertung: 90%
Bel Air 
wurde am 1. April 2011 
über Col S (Sony Music) 
veröffentlicht.
Kaufen / Streamen(*)
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