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Cover: Giftdwarf - Giftdwarf

Giftdwarf – Giftdwarf

Cover: Giftdwarf - GiftdwarfSollten wir demnächst ein Interview mit Gerd Knebel machen, dann darf ich nicht die Frage vergessen, wo er die ganze Zeit her nimmt. Während andere Musiker schon als Mitglied einer einzigen Band kreativ überfordert zu sein scheinen, ist Gerd nicht nur mit Henni Nachtsheim als das Comedy Duo Badesalz unterwegs, zusammen mit Olaf Mill ist er auch das Liedermaching-Duo „Nette Rabenväter“. Olaf Mill ist auch bei Giftdwarf dabei, aber mit Liedermachern hat diese Band nun nichts zu tun. Gitarrist und Produzent Uwe Lulis (Rebellion, Ex-Grave Digger) ist ja doch mehr für eine andere Art von Musik bekannt…

Line-Up

  • Gerd Knebel – vocals
  • Natalie Eis – bass
  • Gerd Lücking – drums
  • Olaf Mill – guitar, harp, trumpet
  • Uwe Lulis – guitar

Tracklist

  1. iPott
  2. Fritz
  3. I Saw It On The News
  4. Holiday
  5. My Mother Looks Like Lemmy
  6. Bo(w)Frostman
  7. Amtssprache
  8. Pavarotti’s Thoughts
  9. Primitive
  10. My Place
  11. Ebay
  12. Two Moons
  13. Metal Bürohengst

Härtere Musik mit lustigen Texten? Da liegt natürlich der Vergleich zu J.B.O. nahe, obwohl Giftdwarf auf Coverversionen verzichten. Und J.B.O. Fans, die der englischen Sprache mächtig sind, dürften sich auch bei Giftdwarf wie Bolle amüsieren. Metal-Fans, die in „ihrem Genre“ keinen Platz für Humor haben sollten das grelle Grün des Covers als Warnsignal verstehen und wie auch um die rosa CDs bereits genannter Band aus Franken einen großen Bogen machen.

Musikalisch bekommt der geneigte Hörer anständigen und abwechslungsreichen Rock und Metal geboten, zwischendurch gibt es auch mal Harfe, Trompete oder akustische Gitarre zu hören. Das alles ist fein produziert und gefällt – es muss ja schließlich nicht jede Band immer gleich den Metal neu erfinden. Um den Witz der Texte zu verstehen muss man natürlich der englischen Sprache zumindest ein wenig mächtig sein. Wer die Texte nicht direkt versteht kann das – natürlich ebenfalls giftgrüne – Booklet zu Hilfe nehmen. Schöne Booklets mit allen Texten sind übrigens meiner Meinung nach der größte Verlust beim Verzicht auf LPs/CDs zugunsten von Downloads. Und in diesem Fall lohnt es sich gleich doppelt, die Texte sind nicht nur hörens- sondern auch lesenswert.

Ein Highlight des Albums ist „Fritz“, was ohne Frage natürlich auch an dem Video zu dem Song liegt, das es ja auch online gibt. Daher muss ich zu dem Song gar nicht viel schreiben, seht und hört selbst:

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Aber auch ganz ohne Video kann schon der erste Song des Albums – „iPott“ – überzeugen. Wahrscheinlich nicht der erste Song über das Gerät, das üblicherweise am anderen Ende von weissen Kopfhörerkabeln hängt, aber das Thema drängt sich für Songs ja nun auch auf.

Bei „I Saw It On The News“ kommt die Trompete zum Einsatz, der Song ist in den Strophen meiner Meinung nach deutlich schwächer als im Refrain, der sich dafür aber im Hirn fest setzt. „Holiday“ ist dann zwar ganz witzig, markiert musikalisch dann aber doch eher den Tiefpunkt des Albums, wobei der so tief dann aber gar nicht ist.

„My Mother Looks Like Lemmy“ – egal wie man zu Lemmy und Motörhead steht, das wünscht man dann doch keiner Mutter, aber aussuchen kann man es sich halt nicht. Freunde könnte man sich dann im Gegensatz zur Verwandtschaft selbst aussuchen, aber nicht jeder hat damit Erfolg, aber besser der „Bo(w)frostman“ als gar keine Freunde.

Den passenden Soundtrack für den nächsten Besuch bei einer Behörde der Wahl folgt mit „Amtssprache“ – mit dem dort charakterisierten Beamten hatte sicher jeder schon mal zu tun. Ruhig geht es dann bei „Pavarotti’s Thoughts“ mit der Akustikgitarre los, das bleibt aber nicht lange so und für Lacher sorgt der Song garantiert. „Primitive“ erinnert mich thematisch ein wenig an „Männer sind primitiv, aber glücklich“ – wird von Giftdwarf aber besser umgesetzt ;)

„My Place“, „Ebay“ und „Two Moons“ sind musikalisch wenig spektakulär, was nicht negativ gemeint ist, sie stechen nur nicht wirklich raus, weder positiv noch negativ. Und zum Abschluss des Albums erfährt man bei „Metal Bürohengst“, dass nicht nur Rammstein und Franken das „R“ rollen können. Und wer weiss, vielleicht verbirgt sich ja hinter dem einen oder anderen Beamten mit seiner „Amtssprache“ doch ein heimlicher „Metal Bürohengst“ ;)

Ein rundes Album, zwar kein Überflieger, macht aber Lust auf mehr und wenn man sich den bisherigen kreativen Output der beteiligten Künstler anschaut, dann muss man auch nicht befürchten, dass schon bei diesem Album „alles Pulver verschossen“ wurde.

Giftdwarf: 
Giftdwarf
Unsere Wertung: 70%
Giftdwarf 
wurde am 4. März 2011 
über Saol (H'ART) 
veröffentlicht.
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