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Frei.Wild live beim Alpen Flair 2012 - Foto: Philipp Burger

Frei.Wild und der Echo

Da haben Frei.Wild ihn also endlich, ihren Echo. Und nach den Regeln der Echo-Preisverleihung auch verdient – zumindest rein nach den Verkaufszahlen. Was mir aber weiterhin ein Rätsel bleibt: Frei.Wild betonen ja gerne eine Band aus Südtirol zu sein, was ja überaus wichtig wäre, um ihre Texte richtig zu interpretieren. Ihre Texte wären ja gar nicht nationalistisch, weil sie ja eben keine deutsche Band seien, sondern eben aus Südtirol und vor dem Hintergrund, deutsche Minderheit und so, müsste man das sehen und da wären die Texte ja gar nicht nationalistisch.

Frei.Wild live beim Alpen Flair 2012 - Foto: Philipp Burger
Frei.Wild live beim Alpen Flair 2012 – Foto: Philipp Burger

Aber geschäftlich gesehen und damit aus Sicht der Deutschen Phono-Akademie, die den Echo verleihen, sind sie aber nun mal eine deutsche Band. Südtirol hin oder her. Und das passt für mich irgendwie nicht zu dem ganzen Gerede von „Aufrecht, standhaft, nicht verbiegen lassen“. Was hat denn das mit „standhaft sein“ zu tun, wenn man sich je nach Laune aussucht, ob man nun gerade eine deutsche Band ist oder eben nicht.

Wenn es darum geht einen Preis zu gewinnen, dann ist man natürlich eine deutsche Band, wenn es aber darum geht mindestens zweifelhafte Textteile der Songs zu interpretieren, dann ist man natürlich keine deutsche Band, dann ist man eine Band aus Südtirol. Man kann sich lange und ausführlich darüber streiten, ob Frei.Wild nun konservativ, heimatliebend, nationalistisch, rechtsoffen oder was auch immer sind. Die Diskussion will ich hier auch gar nicht mehr aufmachen. Aber unabhängig davon, dass mir die Musik dieser Band nicht gefällt, halte ich dieses ganze Gerede von „Wir lassen uns nicht verbiegen und lieben unsere Heimat“ für reichlich unglaubwürdig, wenn die Band gleichzeitig so beliebig mal eben zwischen „deutsche Band“ und „südtiroler Band“ hin und her springt, wie es gerade passt.

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Und ja, mir ist bekannt, dass sich die Band sehr deutlich vom rechten Rand distanziert haben und ich feiere immer noch die Reaktion so einiger Fans auf diese klaren Worte. Und ich kenne nun auch einige Musiker persönlich, die mit Frei.Wild eine Bühne geteilt haben und das ganz bestimmt nicht getan hätten, wenn Frei.Wild tatsächlich so weit rechts stünden, wie manche behaupten. Und womöglich sind die Menschen dieser Band auch ganz nette Typen, mit denen man auch mal ein paar Bier trinken könnte (ja, es gibt Leute, die das behaupten) – weiß ich nicht. Die Musik gefällt mir nicht und diese nach Anlass wechselnde Herkunft macht die Band für mich eben auch inhaltlich vollkommen unglaubwürdig.

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