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Das Geschäft mit der Musik. Ein Insiderbericht.

Das Geschaeft mit der MusikDie erste Auflage des Buchs „Das Geschäft mit der Musik. Ein Insiderbericht.“ ist bereits im letzten Jahr erschienen, im letzten Monat wurde dann schon die 6. Auflage gedruckt. Der Autor Berthold Seliger ist tatsächlich auch ein Insider in dem Geschäft und auch wer Musik nur konsumiert sollte dieses Buch einmal lesen. Niemand wird bestreiten, dass Musik heute ein Produkt ist, dahinter steckt eine Industrie, die auch trotz der massiven Veränderungen im Bereich Tonträger in den letzten Jahren immer noch ganz gut Umsatz macht. Wer diesen Umsatz wie und auf wessen Kosten macht kann man in diesem Buch nachlesen.

Als Musik-Fan möchte man manchmal vielleicht gar nicht so genau wissen, wie das alles läuft – es werden einige Illusionen mit harten Fakten zerstört. Ein wenig kann man sich hier an die Lebensmittelindustrie erinnert fühlen: Auf der einen Seite das leckere Produkt, aber die Realität sieht dann doch nicht so lecker aus: Massentierhaltung, Hühner in Legebatterien und Gammelfleischskandale. Wobei das mit dem Gammerlfleisch und der Musik… anderes Thema. Aber es ist doch interessant zu erfahren, warum am Ende doch immer wieder die gleichen Headliner bei den großen Festivals spielen, warum die Ticketpreise immer weiter steigen, welche Konzerne am dicksten absahnen dabei und warum meistens nicht die Musiker selbst den größten Teil am Verdienst mit ihrer Musik bekommen.

Aber glücklicherweise besteht das Buch nicht nur aus dieser Beschreibung des Zustands einer Industrie: Berthold Seliger macht auch eine Reihe von Vorschlägen, was man ändern könnte, damit es in Zukunft anders läuft und Musik wieder mehr Kultur und weniger Kommerz wird. Übrigens sollten Piraten (die politischen) mal die Vorschläge zum Thema Urheberrecht sehr genau lesen, da gibt es durchaus gemeinsame Vorstellungen. Und vor allem liefert das Buch Fakten zu der Industrie, die jeder kennen sollte, der sich mit dem Thema Urheberrecht beschäftigt (da gibt es immer noch viele, die ganz seltsame Vorstellungen vom Musikgeschäft haben). Berthold Seliger sieht das Internet übrigens auch als Chance für neue Geschäftsmodelle für Kreative, die ohne Plattenfirmen, zumindest ohne Plattenfirmen mit Knebelverträgen auskommen. Daher sollten auch Musiker dieses Buch genau lesen, bevor sie irgendeine Entscheidung dazu treffen, wie sie mit ihrer Musik Geld verdienen wollen.

Ergänzend möchte ich auch das Verfolgen des Weblogs von Berthold Seliger empfehlen (dem es leider an einem RSS-Feed fehlt ;)).

Das Buch gibt es gedruckt in der Buchhandlung um die Ecke oder bei Amazon(*) und auch als eBook – natürlich auch bei Amazon(*) oder iTunes(*) (wenn wir schon gerade beim Thema Mono- und Oligopole sind).

Gelesen hatte ich das Buch übrigens schon vor einer ganzen Weile, nur das mit „Mal ein paar Worte dazu tippen“ hat etwas gedauert…

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