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Cannon – Metal Style

Cover: Cannon - Metal Style
Cover: Cannon - Metal Style

Die Band „Cannon“ aus Hannover ist wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. 1986 wurde die Band gegründet und veröffentlichte 2 Jahre später ihr Debütalbum „Thunder And Lightning“, welches auch von großen namhafen Musikmagazinen gute Kritiken bekam. In den Jahren 1988 – 1994 absolvierten „Cannon“ zahlreiche Live-Auftritte und bekamen sogar einen Konzertmitschnitt von Tele 5 angeboten. Die Aufnahmen für das geplante zweite Album gestalteten sich aber schwieriger als man dachte: Im Aufnahmestudio wurde eingebrochen und u.a. die Aufnahmebänder mit den Songs gestohlen. Als Drummer Mats Toralf 1994 auch noch Band verliess, nahm das Schicksal seinen Lauf Nachdem man erfolglos nach einem neuen geeigneten Drummer suchte, verließ auch Sänger Mat Rein Jaehnke 1996 die Band und schließlich lösten sich „Cannon“ komplett auf.

Oftmals meint es das Schicksal aber gut mit einem und so trafen sich per Zufall die beiden „Cannon“-Mitstreiter Steve und Mat Rein Ende Mai 2003 auf einem Konzert in Hannover. 7 Jahre lang wurde kein Wort gewechselt und nun kam man ins Gespräch und stellte schnell fest, dass die Lust Musik zu machen immer noch vorhanden war. Mittlerweile wurde auch das Debütalbum im Internet und bei Mailorder-Vertrieben zu Höchstpreisen gehandelt und so wurden die Originalmitglieder kontaktiert. Man sprach über eine mögiche Reunion. Im September 2003 war es dann soweit: „Cannon“ waren bis auf Drummer Mats Toralf wieder komplett. Die Drums übernahm nun zusätzlich zur Gitarre Walter Mueller, der auch eigentlich gelernter Drummer ist. Und nun war es an der Zeit, dass wieder an neuen Songs gearbeitet wird. Im Juli 2004 erschien das Doppelalbum „History“, welches aus dem unveröffentlichten Album „Timeriders“ und einer remasterten Version von „Thunder And Lighting“ bestand.

Da man aber auf neue Songs wartete, wurde die CD „Back In Business“ im Juni 2005 veröffentlicht und enthielt Musik im traditionellen 80er Jahre Hardrock-Stil mit modernen Elementen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Der Band wurden sogar Festival-Auftritte in den USA angeboten. Leider waren Live-Auftritte in dieser Größe unmöglich, da weder das Label noch „Cannon“ selbst die Finanzierung realisieren konnten.

Vom Jahr 2008 erhofft man sich nun noch mehr Glück. Zum 20 jährigen Jubiläum wird „Thunder And Lightning“ in den USA wiederveröffentlicht und das mir vorliegende neue Album „Metal Style“ soll der nächste Schritt vorwärts sein.

Line-Up:

  • Mat Rein Jaehnke – Vocals
  • Oliver Krueger – Lead Guitars
  • Steve Carrington – Bass, Vocals
  • Walter Mueller – Guitars, Drums

Tracklist:

  1. Intro
  2. Heavy Metal Style
  3. Into The Fire
  4. The Iron Flag
  5. Hot Wheels On The Highway
  6. Out In The Streets
  7. Waiting
  8. I Bet You Win
  9. That’s What I Am
  10. I Can’t Get Enough
  11. Sensation – Frustration
  12. The Wooden House
  13. Bells Of Glory
  14. Bonus Track: Jennifer

Ich bin zwar nach einer solchen Biografie etwas verwirrt, aber deswegen auch umso gespannter auf das neue Werk von „Cannon“. „Metal Style“ soll durchgängig härter und besser durch konzipiert sein als „Back In Business“ und die Produktion noch kraftvoller. Vergleicht man die beiden Alben, dann stellt man fest, dass der Stil gleich geblieben ist. Man kann bei beiden Alben Parallelen zu „Accept“ und „U.D.O.“ erkennen. Die Stimme von „Mat Rein“ erinnert nämlich vor allem in höheren Oktaven sehr an Udo Dirkschneider und der Sound ist sehr an die guten alten 80er Jahre angelehnt. Hinzu kommen noch einige härtere Metal-Elemente und die typischen „Mitsing-Refrains“, welche das Markenzeichen von „Cannon“ sind. Mit einem mystischen Intro geht es los. Man hört Flugzeuge, Hubschrauber und eine Frauenstimme, die die Band erotisch angehaucht ankündigt. Schon beim Opener „Heavy Metal Style“ sollte jeder nachvollziehen können, wieso ich die Udo Dirkschneider Vergleiche gezogen habe. Und auch der Refrain erinnert sehr an „U.D.O.“. Der Sound ist fett und die Gitarren kommen druckvoll rüber. Von der Spielfreude haben die Jungs jedenfalls nichts verloren. „Into The Fire“ schlägt in die gleiche Kerbe und überzeugt wie der Vorgänger mit den fetten Gitarrenriffs und einer tollen Hookline. „The Iron“ kommt – wie der Titel schon verrät – sehr elektrisch und metallisch rüber. Der Sound erinnert an einen riesigen Metall-Koloss und hätte auch bestens in den „Iron Man“ Soundtrack gepasst. Der Bass gibt hier eindeutig den Ton an. Bei „Hot Wheels On The Highway“ erwartet man einen Song, den man bestens hören können sollte, wenn man mit heissen Reifen über den Highway braust. Aufdrehen, Fuß auf’s Gas und ab geht’s… der Sound passt und man bekommt genau das geboten, was man sich gewünscht hat. „Out In The Streets“ und „Waiting“ beginnen mit Keyboard Klängen, enden aber wie alle bisherigen Songs in einem druckvollen Gitarrengewitter. Alle Songs bis auf „Bells Of Glory“ sind ungefähr gleich aufgebaut und bieten meiner Meinung nach doch etwas zu wenig Abwechslung. „Bells Of Glory“ wirkt da schon sehr Hymnenhaft und wenn man nicht schon vorher angefangen hat mitzusingen, wird man es spätestens hier tun. Sehr bombastisch arrangiert. Aber wo ist denn die obligatorische Ballade? Bisher wurden dem Hörer Hardrock Songs mit Einflüssen aus den 80er Jahren und modernen Elemente um die Ohren gehauen. Aber zu jeder guten Hardrock oder Metal-Platte gehört doch eine schön schmalzige Ballade. Zum Glück gibt’s da den Bonus Track „Jennifer“. Und hier findet man nun endlich die Zeit für herzzerreissende Lyrik und sinnliche Melodien. Sänger Mat Rein lässt das Stimm-Tier im Käfig und gibt alles, was seine Stimme an Charisma zu bieten hat.

Fazit:

Hier merkt man deutlich, dass das Album nicht vorrangig aufgenommen wurde, um Geld zu verdienen. Die alte Spielfreude ist zurück und man merkt, dass die Jungs Spaß an dem haben, was sie machen. Die Produktion ist so fett wie versprochen wurde: Der Bass wummert und die Drums hauen ordentlich rein – aber ohne die restlichen Instrumente unter sich zu begraben. Hier darf man auch schön laut aufdrehen! Eine gelungene Veröffentlichung und genau das richtige für Fans von „Cannon“ selbst oder 80er Jahre Metal-Bands. 9/10 Punkte.

Cannon: 
Metal Style
Unsere Wertung: 90%
Metal Style 
wurde am 29. September 2008 
über Import (point music) 
veröffentlicht.
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