Suche
Close this search box.

Blackfield Festival 2009 – Tag 2

Sonntag, 21.06.2009

Einlass 11.00 Uhr

Blackfield 2009
Blackfield 2009

Running Order:
12.00 – 12.35 Uhr Dope Stars Inc.
12.50 – 13.25 Uhr Santa Hates You
13.40 – 14.15 Uhr Faun
14.30 – 15.10 Uhr Frozen Plasma
15.30 – 16.10 Uhr Letzte Instanz
16.30 – 17.15 Uhr IAMX
17.35 – 18.25 Uhr Suicide Commando
18.45 – 19.40 Uhr Mesh
20.10 – 21.10 Uhr Apoptygma Berzerk
21.40 – 23.00 Uhr ASP

Autogrammstunden:
14.45 – 15.30 Uhr Santa Hates You
15.30 – 16.15 Uhr Faun
16.15 – 17.45 Uhr ASP
17.45 – 18.30 Uhr Letzte Instanz
18.30 – 19.15 Uhr Dope Stars Inc.
20.00 – 20.45 Uhr Suicide Commando
20.45 – 21.30 Uhr Mesh
22.15 – 23.00 Uhr Apoptygma Berzerk

Am Sonntag war ich noch nicht auf dem GelÀnde angekommen, da dröhnte mir die Musik schon entgegen. Santa Hates You waren on Stage, den letzten Song konnte ich mir grade noch aus dem Publikum anschauen. Die Hamburger stimmten das Publikum schon mal zum Tanzen ein.

Faun
Faun

Mit Faun wechselte die Musikrichtung komplett, es ging sehr mittelalterlich zu mit Dudelsack, Drehleier, Flöten, Geige und diversen anderen Instrumenten. Doch auch hier gab es elektronische UnterstĂŒtzung, die auch wirklich nur UnterstĂŒtzung blieb. Der Fokus liegt bei Faun eindeutig auf den mittelalterlichen und Folk-EinflĂŒssen. Die Songs waren zwar eher ruhig, aber sehr schön, auch der Sound stimmte bei diesem Auftritt. Nicht nur mir, sondern auch dem Rest des Publikums gefiel die Musik von Faun, denn es gab jede Menge Applaus. Wer alle Texte von Faun verstehen will, der muss sehr sprachbegabt sein, denn außer Deutsch sind ihre Texte auch z.B. in Alt-IslĂ€ndisch, Mittelhochdeutsch oder Finnisch. Die Hamburger Band um Oliver „SaTyr“ Pade feiert dieses Jahr ihr 10-jĂ€hriges Bestehen. Am besten hat mir noch der letzte Titel gefallen, denn das war ein schnellerer Song, der auch zum Mittanzen einlud.

Frozen Plasma
Frozen Plasma

Bei Frozen Plasma wurde es dann wieder leerer auf der BĂŒhne, denn die Band besteht nur aus Felix Marc und Vasi Vallis, die sich auf einem VNV Nation Konzert kennen gelernt hatten und dann zusammen die Band grĂŒndeten. Beim ersten Song wirkte der Gesang noch ein wenig schwach, steigerte sich aber dann. Das Amphitheater war inzwischen auch richtig voll geworden und es wurde wieder viel getanzt. Nach Songs wie „Tanz die Revolution“, „Hypocrite“ und „Irony“ beendeten die beiden den Set mit einer speziellen Festival-Version von „Earthling“, ihrer neusten Single, und den Worten „Frozen Plasma. Over and out“.

Letzte Instanz
Letzte Instanz

Auf die nĂ€chste Band hatte ich mich schon gefreut: Letzte Instanz waren nun mit ihrem Auftritt an der Reihe. Und mit den Dresdnern wurde es wieder voll auf der BĂŒhne, schließlich sind sie zu siebt. Dass es inzwischen leicht regnete, störte kaum jemanden. Am allerwenigsten die Band, die einen Klasse Auftritt hinlegte. Die Musiker wirbelten ĂŒber die BĂŒhne, vor allem M.Stolz an der Geige blieb kaum eine Sekunde still stehen. Das konnte Benni Cellini am Cello natĂŒrlich nicht, dafĂŒr bangte er was das Zeug hielt beim Spielen. Es gab dann auch noch eine sehr interessante Version von „Final Countdown“, nĂ€mlich auf Violine, nachdem bei „Stimmlein“ alle mitsingen sollten. Allerdings haben da die RĂ€nge etwas geschwĂ€chelt. Den letzten Titel „Wir sind allein“ mussten sie dann von ca. 12 auf etwa 3 Minuten kĂŒrzen. Aber bevor nicht alle im Publikum ihre Arme oben hatten, fingen sie nicht an. Und es ist ganz schön schwer, den ganzen Song die Arme oben zu halten. „Wer das die ganze Zeit durchhĂ€lt, darf der Band nachher ein Bier ausgeben“, war dann auch die Ansage von Holly an das Publikum. OK, dann nehme ich sie freiwillig wieder runter ;) Auf jeden Fall war es ein toller Gig, bisher -wie fast erwartet- mein Highlight des Tages. Letzte Instanz machen Laune! Wer mehr von ihnen sehen möchte, kann das nicht nur auf einigen Festivals diesen Sommer, sondern auch auf der Unschuldsengel-Tour Dezember 2009, dem zweiten Teil der Tour zum im Februar veröffentlichten neuen Album „Schuldig“. Inzwischen hatte sich schon eine riesen Schlange fĂŒr die Autogrammstunde von ASP gebildet. Ob die alle in den 90min drankommen wĂŒrden? Ich befĂŒrchte nein, denn ASP ließen sich viel Zeit fĂŒr ihre Fans, machten mit ihnen Fotos und unterschrieben die ausgefallensten Dinge, darunter auch eine kleine Mandoline.

IAMX
IAMX

Mit IAMX wurde es dann wieder sehr elektronisch. Die Songs der Band aus Großbritannien sind ziemlich langgezogen, man hörte nicht wirklich, wann eines aufhörte und das nĂ€chste anfing. Irgendwie konnte mich diese Musik nicht begeistern. Da war ich aber wohl nicht die einzige, denn es war deutlich leerer als noch bei Letzte Instanz. Auch der Sound ließ zu wĂŒnschen ĂŒbrig, selbst auf den RĂ€ngen dröhnte der Bass. Aber auf der BĂŒhne ging es jedenfalls sehr lebhaft und interessant zu. Das muss man auf jeden Fall sagen. Irgendwie schon eine kleine Freakshow, aber ziemlich cool. Chris Corner und seine live-Band gaben auf jeden Fall alles und unterhielten die Zuschauer gut. Dass sie mit Leib und Seele dabei sind und Spaß haben, sieht man ihnen auf jeden Fall an. Nun war es endlich Zeit fĂŒr eine Essenspause. Bratwurst fĂŒr 2,50€ und eine 0,4l Cola fĂŒr 2,50€ (plus Pfand) sind noch relativ humane Festivalpreise. Frisch gestĂ€rkt konnte es dann weiter gehen.

Suicide Commando
Suicide Commando

Und das zur nĂ€chsten elektronisch ausgerichteten Band. Suicide Commando ist ein Projekt des Belgiers Johan Van Roy, fĂŒr die live-Auftritte steht er aber mit Session-Musikern zusammen auf der BĂŒhne. Nachdem die anfĂ€nglichen Soundprobleme (Gesang viel zu leise) gelöst waren, ging es mit dröhnenden Rhythmen weiter, im Hintergrund unterstĂŒtzt von einer Videoleinwand. Die Menge tanzte zu de Songs wie „Bind, Torture, Kill“ vom gleichnamigen Album, welches vom amerikanischen Serienmörder Dennis Rader handelt. Leider gab es nun immer mal wieder ein wenig Regen, aber alles halb so wild, denn alle waren gut vorbereitet und mit Regenjacken oder -schirmen ausgerĂŒstet. Bei letzteren waren vor allem schwarze mit den Aufschriften „Sonne macht albern“ oder „Regen macht nass“ beliebt. NatĂŒrlich gaben die Bands weiter fleissig Autogramme, nach Letzte Instanz waren nun Dope Stars Inc. dran.

Mesh
Mesh

Bei Mesh wurde der Sound dann insgesamt besser, auch wenn das Keyboard ein paar Probleme bereitete, da es durch die Vibrationen fast vom StĂ€nder fiel. PĂŒnktlich hatte auch der Regen aufgehört, was die Leute dann wieder vor die BĂŒhne lockte. Der Sound der Briten ist elektronisch-rockig, vom Stil teilweise ein wenig wie Depeche Mode. Auch sie hatten sich eine Videoleinwand zur Untermalung ihrer Songs aufgebaut. An Songs gab es eine Mischung aus neuen und alten Tracks, z.B. von der 2006 erschienenen CD „We Collide“ Tracks wie „Petrified“ oder „Crash“, sowie dem bereits vor 10 Jahren veröffentlichten Album „The Point at Which it Falls Apart“ Titel wie „It scares me“ oder „People like me“.

Apoptygma Berzerk
Apoptygma Berzerk

Ebenfalls mit einem neuen Album im GepĂ€ck betraten Apoptygma Berzerk um 20.10 Uhr die BĂŒhne. Die finnische Band mit Stephan L. Groth am Mikro feiert dieses Jahr ihr 20-jĂ€hriges JubilĂ€um und durch ihre vielen EinflĂŒsse nicht so einfach in eine Schublade zu stecken. Die Musik ist zwar elektronisch, aber mit einem Fokus auf die rockigen Gitarren, die sehr gut abgemischt waren. Mir hat der Auftritt super gefallen, wie auch noch vielen vielen anderen, denn inzwischen war es wieder so richtig voll geworden und die ganze Menge applaudierte. Wieder eine tolle Band kennengelernt, denn bisher hatte ich von den Finnen nur mal den Namen gehört. Der Soundcheck von ASP war mal etwas anderes als das langweilige „Check, one.. two“, denn als aus dem Mikro „Eis, Wurst, KĂ€se“ klang, musste ich schon etwas grinsen.

ASP
ASP

Dieses Festival war anscheinend das Festival der JubilĂ€en, denn auch ASP hatten ihr 10-jĂ€hriges BĂŒhnenjubilĂ€um zu feiern und rockten direkt so richtig ab. Beim ersten Song „Ich bin ein wahrer Satan“ durften die Fotografen noch nicht in den Graben, da doch einiges an Pyroshow geboten wurde. Also lugten wir so gut es ging um die Ecke am Zaun, um doch noch den einen oder anderen Blick zu erhaschen. Dann musste ich mich schwer beherrschen, mich auf die Fotos zu konzentrieren, am liebsten hĂ€tte ich einfach nur mitgefeiert und gebangt, denn ASP rocken einfach nur genial. Einige Songs von CD kannte ich ja, aber live gefallen mir die Songs viel besser. Der Fokus liegt mehr auf den Gitarren, es rockt einfach. Die Tontechniker haben ebenfalls eine super Arbeit geleistet, denn der Sound war auch vorne gut. Eine Premiere gab es dann beim vierten Song auf der Setlist, denn mit „Wer Sonst?“ spielten sie zum ersten Mal einen Track der fĂŒr Oktober geplanten Single. Zitat Alexander „Asp“ Frank Spreng: „auch wenns nicht funktioniert, dann hoffe ich, bleiben wir Freunde“. Aber wie nicht anders zu erwarten funktionierte der Titel auf Anhieb und wurde vom Publikum begeistert gefeiert. Den zweiten Teil des Auftrittes habe ich mir dann von den oberen RĂ€ngen angeschaut und konnte gar nicht verstehen, dass ich die einzige war, die dort gebangt hat. Zu Songs wie „und wir tanzten“ muss man doch einfach mitmachen. Da die Frankfurter mehr als 15min. ĂŒberzogen haben, musste ich zu den KlĂ€ngen von „Ich will brennen“ schon los, um den letzten Bus nicht zu verpassen. Das war sehr schade, aber so wurde ich noch von „Biotopia“ musikalisch begleitet, welches mit einem Feuerwerk endete. Ein absolut gelungener Festivalabschluss!

Fazit:

Blackfield 2009
Blackfield 2009

Insgesamt waren es zwei tolle Tage, auch wenn mir die Musik teilweise etwas zu elektronisch war. Aber dennoch habe ich super Auftritte gesehen und wieder viel neues kennen gelernt. Die Stimmung war klasse und auch von der Organisation her war alles OK. Nur die Schlange am Eingang zu Beginn des Festivals war schon der Hammer, das mĂŒsste einfach schneller gehen. Das Publikum ist total interessant, einfach nur hinsetzen, der Musik lauschen und sich die Leute anschauen ist schon toll. Die meisten geben sich super viel MĂŒhe mit ihrem Outfit, sich prĂ€sentieren scheint sehr wichtig. Aber das ist ganz und gar nicht negativ, sondern verleiht dem ganzen -trotz viel viel schwarz- eine bunte Mischung (dazu trugen z.B. Schmetterlings- oder auch FledermausflĂŒgel ihren Teil bei, manchmal konnte man echt denken „ja ist denn schon Karneval??“). Die Vielfalt machte auch vor den RucksĂ€cken nicht Halt, denn Shaun das Schaf, SĂ€rge, FledermĂ€use oder Spinnen sind nur einige Beispiele fĂŒr ausgefallene Taschen. Und wenn man schon seinen Hund nicht mitbringen darf, dann wird eben kurzerhand der Kuscheltierhund mit Halsband und Leine mitgenommen. Vielen reichte ein Outfit natĂŒrlich nicht, sie waren an beiden Tagen in verschiedenen Outfits zu sehen. Auch waren teilweise ganze Familien mit dabei, so einige kleinere und grĂ¶ĂŸere Kinder tummelten sich auf dem GelĂ€nde. Die meisten auch gegen die laute Musik gut geschĂŒtzt -sehr vorbildlich- doch leider waren trotzdem noch einige ohne Gehörschutz dabei. Das sollte nicht sein. Anscheinend wird hier auch nicht so viel Bier konsumiert, zumindest hatte ich den Eindruck. Es geht viel mehr ums Tanzen und Spaß haben. Leider gab es vor allem fĂŒr die weiblichen Besucher viel zu wenig Toiletten, da sie zum Teil kaputt gegangen waren. Dennoch war das Personal redlich bemĂŒht, alles schnell wieder in Ordnung zu bringen und auch alles sauber zu halten. Hier besteht allerdings Verbesserungsbedarf, vielleicht durch das Aufstellen zusĂ€tzlicher Dixies. Im Gegensatz zum Rock Hard Festival gab es keinen Pressebereich, dieser war frei zugĂ€nglich. Doch schienen das nicht viele zu wissen, denn es war sehr leer dort und somit ein schönes PlĂ€tzchen, um mal auszuruhen oder auch nur einen schönen Blick auf das Amphitheater zu haben.

Blackfield 2009
Blackfield 2009

Zum GlĂŒck hatte der Wettergott ein Einsehen und es gab nur zwischendurch immer mal ein paar Tropfen. Na, das Mitbringen der Regenjacken- und Schirme musste sich schließlich lohnen. Wobei diese auch als Sonnenschirme genutzt wurden, wenn diese zwischen den Wolken hervorkamen (man muss ich ja die vornehme BlĂ€sse bewahren). Besonders beliebt waren wie schon erwĂ€hnt die Modelle mit den Aufschriften „Sonne macht albern“ und „Regen macht nass“. Wobei wohl einige froh waren, dass sich die Sonne nicht ganz so oft gezeigt hat, denn z.B. in den ausgefallenen Lack- und Lederoutfits war es so sicher schon warm genug. Ein großer Trend waren auch weichere BĂ€lle an Seilen, mit denen viele herumwirbelten.

Blackfield 2009
Blackfield 2009

Die Securitys an der BĂŒhne hatten die meiste Zeit einen lockeren Job, denn Crowdsurfer suchte man hier vergebens. Ebenso Moshpit oder eine Wall of Death, fliegende Haare gab es auch nur vereinzelt. Das Amphitheater war die meiste Zeit eine große Disco, es wurde viel getanzt. Dabei war zu beobachten, dass die Arme sehr wichtig scheinen, denn viele vollfĂŒhrten damit die außergewöhnlichsten Bewegungen. Doch nicht nur so wurde getanzt, auch Disco Fox war beliebt, denn ich habe nicht nur ein PĂ€rchen beobachten können, wie sie im Gegensatz zu den meisten Anderen Discofox tanzten. Und sie waren durchaus jĂŒnger, nur ein etwas Ă€lteres Paar war dabei. Schon sehr lustig. FĂŒr mich auf jeden Fall ein tolles Wochenende, bei dem ich jede Menge neuer EindrĂŒcke gewonnen habe, sei es an Musik, aber auch genrell vom Publikum. Die Stimmung war durchweg freundlich und positiv. Auch fĂŒr die Veranstalter war es ein Erfolg, denn die Zahl der Besuccher hatte sich im Gegensatz zum letzten Jahr verdoppelt. Dennoch bitten sie darum, in jedem Fall ein Feedback an info@blackfield-festival.de zu schicken, damit sie die Organisation weiter verbessern können. Bereits wĂ€hrend des Festivals wurde schon der Termin fĂŒr 2010 bekannt gegeben, dieses wird am 12.06 und 13.06.2010 stattfinden. Bereits bestĂ€tigt sind Oomph! als Headliner, der Vorverkauf beginnt am 10.08.2009. Also, bis zum nĂ€chsten Jahr!

Beitrag teilen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuellste BeitrÀge
Schamlose Eigenwerbung
Themen
Artists

Unser Newsletter fĂŒr Dich

Mit unserem wöchentlich Newsletter verpasst Du nichts mehr – natĂŒrlich kostenlos und jederzeit kĂŒndbar.