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Cradle Of Filth – Damnation And A Day

Cover: Cradle Of Filth - Damnation And A Day
Cover: Cradle Of Filth - Damnation And A Day

Die wohl weltweit erfolgreichste Band des Black Metal veröffentlicht am 10.03.2003 ihre nächste CD. Die Rede ist von Cradle Of Filth, eine Band die schon eine zwölfjährige Karriere auf dem Buckel hat. Auch als Gitarrist Gian Pyres die Band verließ, zogen Dani Filth, Paul Allender, David Pybus, Martin Powell und Adrian Erlandsson die Aufnahmen zu diesem Album „Damnation And A Day“ konsequent und gewohnt professionell durch. Die CD entstand wie bereits „Midian“ (2000) und „Bitter Suites To Succubi“ (2001) in den Pargate Studios in Battle bei Hastings unter der Mithilfe von Ton-Ingenieur Doug Cook. Den Mix legte Cradle Of Filth in die Hände von Steve Regina und Rob Caggiano (Anthrax) – 2 Mitglieder des New Yorker Produzenten-Teams Scrap 60 Productions. „Damnation And A Day“ nimmt eine ganz besondere Stellung in der Band-Geschichte von Cradle Of Filth ein: Die CD ist mit ihren satten 77 Minuten Spielzeit nicht nur die längste CD, sondern auch die facettenreichste, detailreichste und folglich aufwändigste Produktion.

Line-Up:

  • Dani Filth – Gesang
  • Paul Allender – Gitarre
  • David Pybus – Bass
  • Martin Powell – Keyboard/Violine
  • Adrian Erlandsson – Schlagzeug

Tracklist:

  1. A Bruise Upon The Silent Moon
  2. The Promise Of Fever
  3. Hurt and Virtue
  4. An Enemy Led The Tempest
  5. Damned In Any Language (A Plague On Words)
  6. Better To Reign In Hell
  7. Serpent Tongue
  8. Carrion
  9. The Mordant Liquor Of Tears
  10. Presents From The Poison-Hearted
  11. Doberman Pharaoh
  12. Babalon A.D. (So Glad For The Madness)
  13. A Scarlet Witch Lit The Season
  14. Mannequin
  15. Thank God For The Suffering
  16. The Smoke Of Her Burning
  17. End Of Daze

Alle Songs lassen sich schwer beschreiben, aber ich werde versuchen die markantesten Stücke zu erläutern.

*A Bruise Upon The Silent Moon*

Wow! Was einem hier um die Ohren gehauen wird ist wirklich klasse. Hier handelt es sich um ein orchestrales Stück was den Hörer praktisch auf die CD vorbereitet. Düster, geheimnisvoll, eingeleitet durch Donnergrollen lässt dieser Song ein Gänsehautgefühl aufkommen.

*The Promise Of Fever*

Völlig kontrastreich „knallt“ dieser Song aus den Boxen. Kräftige Thrash-Riffs werden begleitet durch Dani’s Gesang und einem weiblichen Choral. Die Streicher im Song klingen einerseits harmonisch, aber andererseits auch völlig diabolisch – wie in einem Horrorfilm.

*Hurt and Virtue*

Beginnen tut dieser Song erst völlig melodisch und geht dann in einen Gesangsdialog über. Faszinierend ist der gesangliche Wechsel zwischen tiefer und hoher Stimme. Dieser Dialog wird begleitet von Thrash-Riffs, Frauengesang und Kirchenorgelmusik.

*Damned In Any Language (A Plague On Words)*

Düstere Streichermusik, Frauenchoräle, Männechoräle und Posaunen erinnern wieder an einen Horrorfilm. Den Kontrast bildet eine erzählende Männerstimme…

*Better To Reign In Hell*

Einer meiner Lieblings-Songs auf dem Album. Nach dem vorangegangenen orchestralen Stück knallt dieser Song wieder aus den Boxen. Harte Riffs wechseln sich mit Danis „Geschrei“ ab und genau das ist das Interessante.

*Serpent Tongue*

Unverzerrte Gitarrenklänge leiten diesen Song ein – harmonisch und fast schon harmlos. Anfangs scheint es als wäre es eine Ballade, aber sobald Dani anfängt zu singen, wird man eines Besseren belehrt. Ein absolut krasser Übergang.

*The Mordant Liquor Of Tears*

Wieder ein orchestrales Stück mit einem Frauenchoral, Posaunen, Streichern und allem was man benötigt um einen Song aufzunehmen der den Hörer in ein gewisses düsteres Feeling versetzt. Gänsehaut pur!

*Presents From The Poison-Hearted*

Auch diesmal wird auf den Kontrast „Orchester – harte Gitarrenriffs“ nicht verzichtet. Einer von meinen Lieblings-Songs.

*Doberman Pharaoh*

Wie man sich den Song vorzustellen hat verrät schon der Titel. Eingeleitet wird der Song von Klängen, die an das alte Ägypten erinnern. Dieses Intro kann man auch als eine Art Verschnaufpause ansehen bevor es mal wieder richtig reinhaut. Die Klänge der Akustikgitarre bilden einen Kontrast der mir absolut gut gefällt.

*Mannequin*

Der Vorherige Song „A Scarlet Witch Lit The Season“ ist wieder ein orchestrales Stück und „Mannequin“ besticht durch den weiblichen Gothic-Gesang der ein wenig an Nightwish, Edenbridge oder Blackmore’s Night erinnert.

*Thank God For The Suffering*

Man könnte den Song fast schon für eine Ballade halten wenn man das Intro betrachtet. Der Gesang erinnert mich anfangs irgendwie an Type O Negative – man wird jedoch schnell wieder daran erinnert dass es Dani Filth ist.

*End Of Daze*

Das Outro erinnert an den ersten Song und schließt somit praktisch die „Geschichte“ ab.

Einschlagende stilistische Veränderungen sucht man auf diesem Cradle Of Filth Album vergebens. Die typische aggressive Ausdrucksform dieser Band hat sich nicht verändert. Außerdem typisch für ihren Stil ist die Kombination von Elementen aus verschiedenen Genres der Musikwelt. Und genau das ist es was man auf „Damnation And A Day“ in ähnlicher Form wiederfindet. Hier treffen harte Thrash-Riffs, aggressive Elemente des Death Metal, klassische Arrangements, Choräle und traditioneller, melodischer Metal aufeinander. Das Ergebnis dieser faszinierenden Mischung ist ein richtiger „Horror-Soundtrack“. Bei dieser Mixtur darf man aber den klassischen Black-Metal nicht vergessen. Black-Metal muss aber nicht immer nur scheppern sondern darf auch mal melodisch sein, was Cradle Of Filth uns auf diesem Album demonstrieren. Auch wenn hier viel mit Stilen jongliert wird: Cradle Of Filth bleiben ihrem düsteren und misanthropischen Image treu.

Noch gar nicht angesprochen wurden die Texte, die mit der Musik absolut harmonisieren. Im Mittelpunkt von „Damnation And A Day“ stehen zwei dunkle Themen, die die Menschheit (zumindest in christlich geprägten Regionen) seit Urzeiten beschäftigten:

Die Vertreibung aus dem Paradies und die Apokalypse.

Diese Beiden Themen sind verknüpft durch die detaillierte Beschreibung ein und desselben Erzählers.

Eine verbindende Funktion übernehmen 3 orchestrale Stücke auf dem Album. Sie verschweißen die beiden Abschnitte und deren Unterkapitel zu einer Einheit. Damit die von Dani und Martin Powell komponierten Stücke auch richtig umgesetzt werden, ließen sie diese in Budapest von ausgebildeten Chor- und Orchestermusikern in Partituren umsetzen.

Und genau das ist eine der Besonderheiten an diesem Album. Die orchestralen Stücke erinnern an einen Film-Soundtrack und sorgen schon fast für ein hörspielartiges Erlebnis.

Man muss einfach mal in das Album reinhören. Auch wenn ich nie so richtig was mit Cradle Of Filth anfangen konnte – das Album ist ein Meilenstein dem ich die volle Punktzahl gebe.

Cradle Of Filth: 
Damnation And A Day
Unsere Wertung: 100%
Damnation And A Day 
wurde am 10. März 2003 
über Smi Epc (Sony BMG) 
veröffentlicht.
Kaufen / Streamen(*)
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